Nein, mit einem Szenario will sich Christian Britscho einfach nicht anfreunden. Wenn die Saison tatsächlich beendet werden sollte, immerhin weiß keiner, wann, wie und ob es überhaupt weitergeht, dann wird er kein Spiel mehr als RWA-Trainer bestreiten. Britscho verlässt die Wersestädter zum 30. Juni.
"Das ist ein Szenario, das eigentlich gar nicht geht. Das wäre aber für alle blöd. Nicht nur für mich, sondern auch für die Spieler, die wechseln oder aufhören", sagt Britscho, für den die Saison in diesem Fall "unvollendet" wäre. Dekliniert man dieses Szenario weiter durch, dann wäre sein letztes Spiel ein 1:0-Sieg über Tabellenführer Wiedenbrück gewesen - ausgerechnet.
Fußball steht für Britscho nicht im Vordergrund
Denn Wiedenbrück machte kürzlich eine Rolle rückwärts und [article=480044]beantragte nun doch die Lizenz[/article] für die Regionalliga. Dadurch hat sich die sowieso schon undurchsichtige Situation für Ahlen weiter zugespitzt. RWA steht auf dem dritten Platz, hat allerdings zwei Spiele weniger absolviert als Wiedenbrück und der zweitplatzierte RSV Meinerzhagen.
Für Britscho ist Wiedenbrücks Entscheidung von geringem Interesse. "Wir wollen das sportlich austragen", so der 50-Jährige. Falls die Ahlener aber beide Nachholspiele gewinnen sollten, dann würden sie Wiedenbrück von Platz eins verdrängen. Die Krux ist eben: Finden diese Spiele noch statt? Und was passiert beim Saisonabbruch? Britscho meint: "Das vernünftigste wäre es, nicht zu spekulieren und erst einmal abzuwarten."
Für ihn steht der Fußball momentan ohnehin nicht an allererster Stelle. Britscho ist Polizist. Und deshalb in der Corona-Krise besonders gefordert. "Noch ist alles business as usual. Momentan habe ich einen guten Eindruck. Die Bevölkerung scheint zu wissen, um was es geht", so Britscho. Er glaubt, dass der Fußball irgendwann für Ablenkung bei der Bevölkerung sorgen kann. "Aber soweit sind wir eben noch nicht", fügt der Erfolgstrainer Ahlens an.