Eigentlich sollte Marvin Compper in diesen Tagen endlich wieder regelmäßig auf dem Platz stehen. Zwei Muskelfaserrisse hatte den ehemaligen deutschen Nationalspieler in den vergangenen Monaten zurückgeworfen, beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg vor über drei Wochen feierte der 34-Jährige sein Comeback. Doch seitdem ist gezwungenermaßen wieder Pause angesagt. Es war das letzte Spiel, ehe auch die 3. Liga aufgrund des Coronavirus unterbrochen wurde.
Eine ungewohnte Situation auch für den Routinier, der aber natürlich versucht, sich so gut es geht fit zu halten. "Ich trainiere viel, übrigens auch mit meiner Frau. Sie ist Tanzlehrerin und kann derzeit ebenfalls nicht arbeiten", sagte Compper in einem Interview mit dem "Kicker". Beide versuchen auch die beiden Kinder mit ins Training zu integrieren, der MSV schickt zudem wöchentlich individuelle Trainingspläne. "Das Training mit der Mannschaft", betonte Compper aber, "lässt sich durch nichts ersetzen."
Keine Millionen in der 3. Liga
Mit seinen Mannschaftskollegen hält er derweil über Whatsapp Kontakt. Die Zebras hatten sich in der vergangenen Woche dazu entschieden, ab dem 1. April in Kurzarbeit zu gehen. "Ich musste da nicht lange überlegen. Kurzarbeit und Gehaltskürzungen sind für den Verein überlebensnotwendig", so Compper, der aber auch anmerkte: "In der 3. Liga laufen keine Fußball-Millionäre auf. Der Gehaltsverzicht ist ein echter Beitrag, damit der MSV das finanziell schafft."
Während die Spieler also erst einmal auf Geld verzichten, ist weiterhin unklar, wie es in der 3. Liga weitergehen wird - und vor allem, was passiert, wenn die Saison abgebrochen werden müsste. Immerhin haben sich die Zebras über 27 Spieltage hinweg eine glänzende Ausgangsposition erarbeitet und grüßen von der Tabellenspitze. Comppers Meinung zu dem Thema überrascht nicht: "Wenn die Saison tatsächlich abgebrochen werden muss, dann bin ich dafür, dass wir aufsteigen. Es sind bereits über 70 Prozent gespielt, und wir sind Tabellenführer. Da hat die Tabelle Aussagekraft."