Insgesamt 252 Mal lief Björn Schlicke in der 2. Bundesliga auf. Mit eines der wichtigsten Spiele dürfte die Partie gegen Rot-Weiss Essen im Mai 2007 gewesen sein. Zusammen mit Iulian Filipescu bildete Schlicke an jenem letzten Zweitligaspieltag die Duisburger Innenverteidgung.
Durch Tore von Mihai Tararache (47.), Markus Daun (60.) und Ivica Grlic (60.) gewannen die Zebras das Ruhrderby mit 3:0 und stiegen als Tabellendritter vor dem punktgleichen SC Freiburg in die 1. Bundesliga auf. Rot-Weiss Essen stieg an diesem Tag übrigens in die Regionalliga ab.
Führungsspieler in Liga eins
Den Durchbruch auf Profiebene schaffte Schlicke in der Saison 2002/03 bei der Spielvereinigung Greuther Fürth, der damals in der zweiten Liga spielte. Bei seinen darauffolgenden Stationen, dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln, sammelte Schlicke Erstligaerfahrung, bevor er sich dann über vier Jahre beim MSV Duisburg etablierte.
Dort avancierte er sofort zum Stammspieler, absolvierte 113 Partien und schoss sechs Tore. Im Sommer 2010 lösten beide Seiten den Vertrag einvernehmlich auf. Die Verantwortlichen hatten Schlicke bereits im Frühjahr mitgeteilt, dass sie nicht mehr mit ihm planten. Der Verteidiger schloss sich noch am selben Tag dem damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt an, wo er fünf Jahre blieb. Im Sommer 2016 beendete er als Spieler der SpVgg Greuther Fürth seine aktive Karriere.
Kürzlich in Schweinfurt entlassen
Nach Engagements als Co-Trainer und Teammanager bei den Fürther Amateuren geisterte Schlickes Name im Februar 2020 wieder durch die bayrischen Medien. Der ehemalige Bundesligaspieler wurde beim Regionalligisten FC Schweinfurt 05 von seinen Aufgaben als sportlicher Leiter entbunden.
Vom 1. Januar 2019 an hatte er dieses Amt über mehr als ein Jahr bekleidet. „Wir sind überzeugt davon, dass Björn Schlicke genau der richtige Mann für uns auf dieser Position ist", sagte Geschäftsführer Markus Wolf da noch gegenüber der vereinseigenen Internetseite.
Schlicke wurde dem zunächst gerecht und schaffte es, die Sportartikelhersteller als Ausrüster für den Regionalligisten zu gewinnen. Die Saison beendeten die Schweinfurter auf Rang vier und verpassten damit den Aufstieg. In der aktuellen Spielzeit liegen sie hinter Türkgücü München auf dem zweiten Platz.
Wolf jedoch will unbedingt in Liga drei, glaubte zuletzt trotz acht Punkten Rückstandes noch an den Aufstieg. "Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben. Wir müssen zwar alle zwölf Spiele gewinnen, die wir noch haben, aber dann ist es machbar, dann können wir noch aufsteigen", zitiert ihn die Süddeutsche Zeitung.
Schlicke schien zuletzt nicht mehr in diesen Plan hineinzupassen. Aufgrund "unterschiedlicher Sichtweisen auf die sportliche Ausrichtung" gaben Schlicke und Wolf am 21. Februar diesen Jahres das vorzeitige Aus des sportlichen Leiters bekannt. Bisher hat Schlicke noch keinen neuen Job angenommen.