[article=480548]Am vergangenen Donnerstag[/article] (19. März 2020) hat RWE seine Aktion zum virtuellen Heimspiel an der Hafenstraße vorgestellt. RWE will seine Fans zu Eintrittskarten-, Bratwurst-, und Bier-Käufen animieren, um im besten Fall ein ausverkauftes Stadion Essen zu vermelden. "Vielleicht gelingt es uns ja, als erster Klub in Deutschland ein ausverkauftes virtuelles Stadion zu melden. Bei unseren Fans ist schließlich alles möglich", meinte RWE-Vorstand Marcus Uhlig noch [article=480613]am Freitag gegenüber RevierSport[/article].
Hier können Sie die Tickets für das virtuelle RWE-Heimspiel erwerben
Der Grund für Uhligs Optimismus, wie er betont: die Fans. Denn an den ersten fünf Tagen - Stand Montag, 23. März 2020, 21 Uhr - verkaufte der Regionalliga-West-Dritte bereits 2340 Eintrittskarten, 4344 Biere und 1805 Bratwürste.
Auch ein prominenter RWE-Fan, der auch Vereinsmitglied beim Deutschen Meister von 1955 ist, beteiligt sich an der Aktion. Andreas Rettig, der zwischen 2013 und 2015 DFL-Geschäftsführer war und zuletzt für den FC St. Pauli arbeitete, erwarb zwei Eintrittskarten für je 25 Euro sowie drei Biere und zwei Bratwürste. Somit gehen 67,80 Euro von Rettig auf das RWE-Konto.
RevierSport konfrontierte den 57-jährigen in Köln lebenden Rettig mit der Aktion: "Das ist eine klasse Sache, die Marcus Uhlig und seine Leute ins Leben gerufen haben. Toll!", betont Rettig. Auf die Frage, ob er sich an solchen Aktionen auch schon bei anderen Klubs beteiligte, antwortet der ehemalige Manager des 1. FC Köln: "Nein. Das mache ich nur bei meinem Lieblingsverein und das ist Rot-Weiss Essen." Rettig ergänzt mit einem Augenzwinkern: "Meine Frau hat mich nur gefragt, warum ich drei Biere bestellt habe. Da müssen wir noch klären, wer zwei und wer ein Bier trinkt."
Rettig weiß als Finanz-Experte nur zu genau, dass die Corona-Krise auch für seinen Herzensklub alles andere als gut ist. Doch so schwarz wie einige andere vielleicht, sieht Rettig das Ganze gar nicht. Denn der bundesligaerfahrene Mann weiß um das große Faustpfand von RWE: die Fans. "Die Fans können sich in solch einer Situation zu einer großen Kraft entwickeln. Ich bin mir sicher, dass sich die Essener an vielen Aktionen ihres Vereins beteiligen würden und werden. Welcher Verein kann das in Liga vier von sich schon behaupten? Bei allem Respekt: Der TuS Haltern, VfB Homberg oder SC Verl können solche Aktionen gar nicht ins Leben rufen, weil sie keine Abnehmer finden würden."