Wie und vor allem wann es im (Amateur)-Fußball weitergeht - diese Frage stellen sich zurzeit Spieler, Trainer, Fans und Co.
Besonders verzwickt ist die Lage in der Oberliga Westfalen. Tabellenführer SC Wiedenbrück hat keine Regionalliga-Lizenz beantragt. Bei einem Abbruch der Saison könnten der RSV Meinerzhagen und die drittplatzierten Ahlener aufrücken. Könnten.
"Schlimmer geht es für uns nicht. Man weiß ja nicht, wie es weitergeht", sagt Rene Lindner, Kapitän und Urgestein bei RWA. All die Gedankenspiele und die Konjunktive sind allerdings kein Thema bei Rot Weiss. "Man muss das erst alles abwarten. Wir nehmen es einfach, wie es ist und halten uns fit. Die Gesundheit geht vor, der Fußball ist unser kleinstes Problem", verrät Lindner.
Dass Ahlen womöglich ohne sportliches Zutun vom Verband in die Regionalliga gehievt wird, hätte für Lindner ein leichtes Geschmäckle. "Wir sind Sportler und wollen uns das wenn dann natürlich verdienen", sagt der 27-Jährige.
Die Ahlener spielen derzeit eine starke Runde. 36 Punkte hat die Mannschaft, die zwei Spiele weniger als Wiedenbrück und Meinerzhagen ausgetragen hat, geholt. Wenn RWA beide Nachholspiele gewinnen sollte, hätte es beide Konkurrenten überholt - doch das ist wieder nur ein Gedankenspiel.
Britschos Aus hat die Mannschaft tief getroffen
Klar ist, dass es aufwärts geht, seit Christian Britscho Trainer an der Werse wurde. Der Klub steckte bei seiner Ankunft im Herbst 2018 im Tabellenkeller fest. Jetzt klopft er an die Tür zur Regionalliga. Trotzdem wird für Britscho im Sommer Schluss sein. [article=474756]Das hat der Trainer vor wenigen Wochen verkündet[/article]. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Für die Mannschaft war das ein Schock. "Wir konnten das aber alle verstehen", so Lindner. Der Aufwand für Britscho, der in Bochum wohnt, ist immens hoch. "Speziell ich war sehr traurig, weil er ein sehr guter Trainer ist, den ich sehr mag", erklärt Lindner.
Übrigens: Zuletzt spielte RWA in der Spielzeit 2016/17 in der Regionalliga. Lindner absolvierte damals zwölf Spiele: "Ich bin seit der C-Jugend hier. Als Kapitän mit meinem Verein aufzusteigen - das wäre ein Traum, der in Erfüllung geht." Und gleichzeitig das beste Abschiedsgeschenk für Britscho.