Die Malochermannschaft von Rot-Weiß Oberhausen ist Kult. Die Kleeblätter schafften den direkten Aufstieg von der Oberliga bis in die 2. Bundesliga und hielten dort entgegen aller Prognosen die Klasse. Lüttmann stieß 2007 hinzu und blieb bis 2009. Der Kontakt zu den alten Kollegen ist nie abgebrochen. Fast täglich tauschen sich die Spieler jener Mannschaft aus, schicken Fotos und Texte hin und her. Der Teamgeist, der die Truppe damals auszeichnete, er hält bis heute.
Erst vor wenigen Wochen war Lüttmann zuletzt an der Lindnerstraße, sah das 1:1-Remis gegen die Sportfreunde Lotte. "Der Bezug ist immer da", erklärt der 37-Jährige. Umso trauriger sei, was derzeit passiere: Corona, drohende Kurzarbeit, Verluste, Spielabsagen.
Das sagt Lüttmann über Terranovas Aus - und die Nachfolge
Es gibt nicht viele, die Mike Terranova besser kennen dürften als Lüttmann. Schließlich teilten sich beide bei Auswärtspartien das Zimmer. Terranova hört im Sommer als Trainer auf - und hat für Lüttmann eine Menge erreicht. "Er holt das Maximum aus dieser Truppe raus", glaubt der gebürtige Rheinenser. Klar sei aber auch, dass man als Trainer mal an die Grenzen stoße. Dass "Terra" zurück in den Nachwuchsbereich gehen wolle, ist für Lüttmann eine logische Entscheidung.
Dort übrigens ist mit Dimitrios Pappas derzeit ein weiterer 'Ex-Malocher' und Teamkollege von Lüttmann beschäftigt. Dass viele Ehemalige noch immer im Klub seien, spreche für den Verein. Pappas trainiert die U19. Und das nicht unerfolgreich. Lüttmann jedenfalls hält den Griechen für einen geeigneten Terranova-Nachfolger: "Ich würde mich für ihn riesig freuen!"
Lüttmann selbst kennt das Gefühl, Hütchen aufzustellen und Kommandos von der Seitenlinie zu geben. Beim SC Reckenfeld, einem B-Ligisten aus der Nähe von Münster, war er mehrere Saisons lang Trainer. Im Sommer zog Lüttmann ein paar Kilometer weiter in den Norden, wurde spielender Co-Trainer beim TuS Graf Kobbo Tecklenburg.
Gute Ausbeute in der Kreisliga A
Dort ist Klaus Bienemann Linienchef. Gleichzeitig kümmert dieser sich um die Nachwuchsabteilung bei den SF Lotte. Bevor Lüttmann nach Oberhausen ging, spielte er unter Bienemann am Lotter Kreuz. Man kennt und schätzt sich. "Mit Klaus bin ich ganz gut befreundet", erklärt Lüttmann. "Das passt alles sehr gut."
Der Mannschaft winkt die Bezirksliga. Sie steht momentan auf dem ersten Platz. Es wäre der erste Ausflug in den überkreislichen Fußball für die "Kobbos". Und Lüttmann? Ist daran nicht ganz unbeteiligt. 14 Tore erzielte er, acht weitere bereitete er vor in 18 Spielen. Seit September ist das Team ungeschlagen. Die Spielpause. Sie ist nicht nur deshalb "ärgerlich" für Lüttmann. Wie gut, dass es die Gruppe mit den alten Kollegen gibt ...