"Wir warten auf Antworten seitens der Verbände und der Behörde. Uns sind zu diesem Zeitpunkt die Hände gebunden. Wir wissen auch nicht, ob wir spielen werden", sagt Sascha Kopschina, Sportlicher Leiter des TuS Haltern, auf RevierSport-Nachfrage.
Der Aufsteiger soll eigentlich am Sonntag, 14. März (14 Uhr), im Wattenscheider Lohrheidestadion Rot-Weiß Oberhausen empfangen. "Wir haben gehört, dass aus Oberhausen 700 bis 800 Fans kommen wollen. Dann sind noch 400 bis 500 Haltern-Fans dazuzurechnen. Wir wären bei über 1000 Zuschauern. Mal schauen, wie da entschieden wird", erklärt Kopschina.
[article=478264]Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte am Dienstag einen Beschluss erlassen, der die Austragung von Großveranstaltungen mit über 1000 Personen verbietet.[/article] Bleibt die Frage, was bei Spielen wie Haltern gegen RWO passiert. Darf das Spiel dann mit 999 Besuchern ausgetragen werden? "Das wissen wir auch nicht. Was ist denn, wenn ein paar hundert Oberhausener vor dem Stadion stehen? Das sind Dinge, die noch besprochen werden müssen", sagt Kopschina.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit würde der TuS Haltern nur ungern spielen - verständlich: Der Aufsteiger hat nur wenige Spiele in der Saison mit mehr als 1000 Besuchern und freut sich natürlich hierbei auf dementsprechende Einnahmen.
Anders ist die Lage bei den U-Mannschaften. So soll das Derby zwischen Fortuna Düsseldorfs U23 und der U21 des 1. FC Köln stattfinden - ohne Zuschauer. Das gab die Fortuna am Mittwochvormittag bekannt, da zum kleinen Derby mit mehr Zuschauern als sonst gerechnet werde.
Derweil wollen die Sportfreunde Lotte ihre Partie gegen den Bonner SC ebenfalls über die Bühne bringen - mit Zuschauern. "Wir werden vielleicht 500, 600 Fans begrüßen. Nach dem aktuellen Stand sind solche Veranstaltungen erlaubt. Wir gehen davon aus, dass wir spielen", sagte Manfred Wilke, Sportchef der Sportfreunde Lotte, bereits am Montag.
Geht es nach Wilkes Plan, so dürften auch die Partien des SV Bergisch Gladbach gegen den SC Verl und VfB Homberg gegen den SV Rödinghausen stattfinden. Beide Spiele werden nicht vor mehr als maximal 500 Zuschauern ausgetragen. Das Interesse ist für diese Vergleiche keinesfalls höher.
Wiederum anders sieht es bei den Spielen von Fortuna Köln, dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen aus. Die Fortuna trifft am Sonntag auf die U23 von Borussia Mönchengladbach und hätte unter normalen Umständen durchaus rund 1500 Zuschauer begrüßt. Nun soll das Spiel mit unter 1000 Besuchern stattfinden. "Für uns als Fortuna Köln bedeutet der Erlass des Landes NRW, dass das Spiel gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach stattfindet. Es besteht keine erhöhte Gefährdung, wodurch aktuell eine Spielabsage ausgeschlossen werden kann. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, dass maximal 1000 Personen dem Spiel beiwohnen", erläutert Benjamin Bruns, Geschäftsführer der Fortuna. So hat die Fortuna inzwischen den Vorverkauf eingestellt, die Tageskassen werden nicht geöffnet. Dauerkarten und bereits erworbene Tageskarten sollen ihre Gültigkeit behalten.
Ungewissheit in Essen und Wuppertal - schlechtes Wetter könnte die Klubs zumindest am Wochenende "retten"
Ob die Begegnung des Wuppertaler SV gegen den SV Lippstadt, bei der um die 2000 Zuschauer erwartet werden, ausgetragen wird, ist fraglich. Der klamme WSV ist auch auf jeden Euro angewiesen und wird wohl ein Spiel mit weniger als 1000 Zuschauern verhindern wollen.
Es klingt blöd, ist aber Fakt: Das aktuelle nasse Wetter dürfte den Wuppertalern in die Hände spielen, um die Partie gegebenenfalls plausibel aufgrund der Witterungsbedingungen abzusagen. Zumindest für das kommende Wochenende könnte das schlechte Wetter den WSV "retten".
Das gilt auch für Rot-Weiss Essen. In Essen regnet es seit Montag gefühlt ununterbrochen. Bleibt abzuwarten, wie das der Rasen im Stadion Essen verkraftet. Denn für RWE ist für Samstag ein Spiel gegen die Schalker U23 angesetzt. Dass dieses vor weniger als 1000 Zuschauern ausgetragen wird, gilt nach RevierSport-Informationen als ausgeschlossen. Ein Geisterspiel ebenfalls. "Geisterspiele sind für uns der Worst Case. Der Großteil unserer Kosten würde ja weiterlaufen, wir hätten dann aber kaum Einnahmen. Das ist für viele Klubs in der Regionalliga, deren Etats auf Kante genäht sind, rasch existenzgefährdend", betonte noch am Dienstag RWE-Boss Marcus Uhlig im "11Freunde"- Interview.
Klar: RWE begrüßt [url=/fussball/regionalligawest-1920-zuschauer.html]10.900 Zuschauer im Schnitt[/url] und macht bei jedem Heimspiel einen Umsatz im sechsstelligen Bereich. Eine Kulisse unter 1000 Besuchern oder gar ein Geisterspiel wäre für Rot-Weiss Essen ein kostspieliges Spiel.
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