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Über Paderborn nach Mailand? Der 1. FC Köln verordnet sich Demut

In der aktuellen Form ist der 1. FC Köln auf dem Weg in den Europapokal.
In der aktuellen Form ist der 1. FC Köln auf dem Weg in den Europapokal. Foto: firo
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Der 1. FC Köln setzt seinen Siegeszug unbeirrt fort. Die Anhänger träumen vom Europapokal, doch die Verantwortlichen reden weiter nur vom Klassenerhalt.


Die Fans des 1. FC Köln können es einfach nicht lassen. Während des 2:1 (2:0) ihrer Lieblinge beim SC Paderborn sangen sie lauthals von Reisen nach Rom, Kopenhagen und Mailand, auch der Sandstrand von Teneriffa gehört zu den Wunschdestinationen. Wer mag dem kölschen Anhang die Europapokal-Träume verdenken angesichts von acht Siegen aus den letzten zehn Spielen?

Horst Heldt gab nur zu gern den Spielverderber. „32 Punkte reichen nicht mal zum Drinbleiben“, raunte der Kölner Sport-Geschäftsführer nach dem „dreckigen Sieg“ beim zunehmend hoffnungslosen Tabellenschlusslicht. Heldt mag recht haben, in den vergangenen fünf Bundesliga-Spielzeiten waren viermal mindestens 34 Punkte zur Rettung nötig. Aber: Köln hat noch zehn Spiele, und der FC ist einem Europa-League-Platz deutlich näher als der Abstiegszone.

FC-Coach Markus Gisdol verwies dennoch hastig an den schwierigen Beginn seiner noch jungen Amtszeit. „Köln ist ja speziell“, erklärte der 50-Jährige schmunzelnd: „Am 13. Dezember waren wir noch Tabellenletzter.“

Doch seit diesem Tag ist viel passiert. Angefangen mit dem überraschenden 2:0 im Rhein-Derby gegen Champions-League-Anwärter Bayer Leverkusen hat ein wie ausgewechselt wirkender 1. FC Köln die Gegner gleich reihenweise düpiert - mit Ausnahme der deutlichen Niederlagen gegen die Meisterschaftsanwärter Borussia Dortmund (1:5) und Bayern München (1:4).

Gegen die Vereine dahinter halten die Geißböcke seit drei Monaten aber überaus konstant mit. „Wir haben zusammen eine Spielweise entwickelt, die passt für das Team“, erklärte Gisdol.

Der 1. FC Köln ist unter Trainer Markus Gisdol bärenstark

Der FC tritt kompakt auf, sucht und gewinnt viele Zweikämpfe. Das Kölner Umschaltspiel ist überdurchschnittlich in der Bundesliga, dazu gesellt sich eine bemerkenswerte Stärke bei Standards - die sich in Paderborn beim Führungstreffer durch Jorge Mere (28.) nach einer Ecke manifestierte.

Mere, der erstmals seit dem 8. November in der Startelf stand, ist auch der beste Beweis für eine weitere Kölner Stärke: Die Mannschaft ist mittlerweile in der Lage, personelle Rückschläge wegzustecken. In Paderborn fehlten Torjäger Jhon Cordoba (zehn Saisontreffer/Gelbsperre) und Abwehr-Entdeckung Sebastiaan Bornauw (fünf Saisontore/muskuläre Probleme), doch die FC-Elf büßte nichts an Entschlossenheit ein und trat beim Mitaufsteiger über 60 Minuten hochkonzentriert auf.

Nach dem Traumtor von Kapitän Jonas Hector (36.) verfiel Paderborn in eine regelrechte Schockstarre. Erst nach dem Seitenwechsel versuchten die Gastgeber, ihr Glück zu erzwingen. Mehr als der Anschlusstreffer durch Dennis Srbeny (73.) war aber nicht mehr drin.

Dass Köln noch einmal zittern musste, sorgte beim FC für eine gewisse Verstimmung vor dem Nachholspiel beim Erzrivalen Borussia Mönchengladbach (Mittwoch, 18.30 Uhr/Sky). „Wir hätten das dritte Tor machen müssen“, mäkelte Heldt. Gisdol fügte an: „Wir wollen unseren Fußball spielen, saufleißig sein und gute Lösungen finden. Das haben wir am Ende verpasst, deswegen kann der Trainer da gut ansetzen.“

Bis zur Länderspielpause trifft der FC neben dem Top-Team aus Mönchengladbach noch daheim auf die Abstiegskandidaten Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf. Bereits Ende März könnte der Existenzkampf tatsächlich ad acta gelegt sein. Und dann? Angreifer Mark Uth wagt zumindest ein wenig zu träumen: „Wenn wir jedes Spiel gewinnen, können wir auch mal nach oben schauen. sid

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