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RWE-Trainer über Pronichev, Bonn und die Fan-Reaktionen

"Niemals aufgeben." Das werden die RWE-Fans von ihrer Mannschaft auch mit Blick auf die aktuelle Tabelle einfordern.
"Niemals aufgeben." Das werden die RWE-Fans von ihrer Mannschaft auch mit Blick auf die aktuelle Tabelle einfordern. Foto: Thorsten Tillmann
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Am Sonntag (14 Uhr) ist Rot-Weiss Essen beim Bonner SC gefordert. 1000 bis 1500 Fans werden die Mannschaft in den Sportpark Nord begleiten und auf eine Reaktion nach dem schwachen 1:1 in Wattenscheid gegen Haltern hoffen.

Vorweg die guten Nachrichten aus RWE-Sicht: Daniel Heber und Kevin Grund werden Christian Titz wieder zur Verfügung stehen. Derweil muss der Trainer von Rot-Weiss Essen auf Aydoele Adetula (Grippe) sowie die verletzten Hedon Selishta und Dennis Grote verzichten.

Auf der Pressekonferenz am Freitag wollte Titz gar nicht mehr auf das Haltern-Spiel zurückblicken, sagte trotzdem klipp und klar: "Wir haben am Mittwoch einfach mal einen schlechten Tag gehabt. Wir hatten mehrere Spieler auf dem Platz, die ihre Leistung nicht gebracht haben. Wir wussten natürlich, dass wir bei einem Dreier noch näher an Verl heranrücken. Aber wenn man ehrlich ist, muss man am Ende sagen, dass wir noch einen Punkt gewonnen haben. Denn wir haben kurz vor Schluss den Ausgleich erzielt. Zwischenzeitlich sah das anders aus. Wir werden über dieses Spiel nicht mehr herumeiern und unser Blick geht ganz klar Richtung Bonn."

RWE zuletzt sieben Mal torlos in der ersten Hälfte

Titz erwartet einen guten Gegner. Auch wenn Bonn zuletzt gegen Lippstadt und Bergisch Gladbach unterlag. Auch beim 1:4 in Essen in der Hinrunde zeigten die Bonner bereits eine ansprechende Leistung. Normalerweise trifft RWE in dieser Saison auf tiefstehende Gegner, Bonn ist ein Kontrahent, der gerne Fußball spielt. [article=477064]Das betonte BSC-Trainer Thorsten Nehrbauer auch schon am Freitag gegenüber dieser Redaktion.[/article]

Wie die Bonner gegen Essen agieren werden, das weiß auch Christian Titz noch nicht. "Das Bespielen von tiefstehenden Gegnern ist das schwierigste Spiel. Das zeigen alle Ligen. Es ist immer leichter zu verteidigen. Aber wenn wir uns in dieser Liga als Rot-Weiss Essen hinten reinstellen würden, dann würden die Gegner uns gar nicht bespielen. Die würden trotzdem den langen Ball reinschlagen. Beim Bonner SC weiß man nicht, wie sie spielen. Sie haben hier in Essen teilweise versucht uns hoch anzugehen und zu pressen. Ich würde mir natürlich wünschen, dass es ein offenes Spiel in Bonn gibt", sagt Titz.

Ob tiefstehend oder mitspielend: Fakt ist, dass Rot-Weiss Essen nicht erneut in Rückstand geraten sollte. Viel mehr dürfte es für RWE mal gelten ein frühes Tor zu erzielen. Denn: In den letzten sieben Spielen erzielten die Rot-Weissen keinen Treffer mehr in den ersten 45 Minuten. Titz erläutert: "Das ist ein Fakt, der nicht gut ist. Das wissen wir auch. Wir kommen auch gegen Haltern gut ins Spiel und haben eine Riesenchance. Wenn so etwas mal reingeht, dann weiß ich, dass die Spiele für uns auch leichter werden. Das ist uns aber zuletzt nicht gelungen. Umso wichtiger ist es, dass wir die Null stehen haben. Denn das hat es in der Saison auch gezeigt: Dass wir auf Dauer die Spiele gedreht bekommen. Aber klar: ich würde mich sehr freuen, wenn wir am Sonntag mal früh in Führung gehen würden."

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Pronichev ist nah dran an der Startelf

Einige Fans fragen sich aktuell, warum eigentlich Winter-Zugang Maximilian Pronichev, der in drei Einsätzen zwei Tore erzielte, noch keinen Startelf-Einsatz verbuchte. Im [article=470824]RevierSport-Interview[/article] vor dem Oberhausen-Derby war der 22-jährige Angreifer noch voller Tatendrang und wollte der Mannschaft am liebsten sofort helfen - hat er auch schon mit zwei Joker-Treffern gegen Lippstadt und Haltern.

Nun könnte die Berufung von Beginn an folgen. [article=477076]Titz ist in dieser Saison bekannt dafür, seine Startelf immer wieder zu wechseln.[/article] Warum Pronichev noch nicht von Beginn an auflief, erklärt der 48-jährige Fußballlehrer. Titz: "Bei Pronichev müssen wir mal bisschen aufräumen: Pronichev kam in einem nicht fitten Zustand zu uns. Er braucht Zeit. Es war klar, dass er keine drei Spiele von Beginn machen kann. Deshalb haben wir ihn bislang immer nur gebracht, weil wir wussten, dass der Gegner müder wird und Pronichev hat seine Qualität, das hat er schon gezeigt. Bis zum Startelf-Einsatz ist es nicht mehr weit." Vielleicht ja schon in Bonn.

Titz kann die Enttäuschung der Fans verstehen

Am Mittwoch peitschten die 3000 mitgereisten RWE-Fans ihre Mannschaft noch zum 1:1, das Pronichev erzielte, an. Nach dem Spiel konnte man aus dem Essener Block Enttäuschung wahrnehmen. Das blieb auch Titz nicht verborgen.

"Die Stimmung war während des Spiels gut. Aber ich kann natürlich auch nachvollziehen, wenn ich von meiner Arbeit zum Spiel fahre, vielleicht noch hetzen muss, um pünktlich im Stadion sein, peitsche die Mannschaft nach vorne und sehe, dass es ein Tag ist, an dem die Mannschaft nicht so gut spielt. Dann kann ich die Enttäuschung der Fans natürlich verstehen. Da würde es mir nicht anders gehen", erklärt Titz. Er sagt aber auch: "Trotzdem war es schon richtig gut, wie die Fans die Mannschaft unterstützt haben. Die haben uns zum 1:1 gepeitscht. Nach dem Spiel wurden die Spieler auch positiv verabschiedet. Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans ist bei uns intakt."

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