Die Enttäuschung war Marco Kehl-Gómez nach dem 1:1-Remis im Lohrheidestadion gegen TuS Haltern tief ins Gesicht geschrieben: Der RWE-Kapitän war über den Auftritt der gesamten Mannschaft verärgert: „Ein Unentschieden ist brutal enttäuschend für uns. Wir hatten nach einer Minute eine große Torchance zur Führung, die wir mal wieder nicht verwerten konnten. Durch den Rückstand sind wir der Musik erneut hinterhergelaufen. Insgesamt haben wir eine schlechte Leistung gezeigt“, betonte der Essener Spielführer.
Kehl-Gómez selbst gehörte zu den wenigen RWE-Spielern mit Normalform. Auch wenn der Familienvater nicht seinen besten Tag erwischte, war er in der Defensive aufmerksam und klärte den Ball oft aus der Gefahrenzone.
Insgesamt haderte der 27-Jährige vor allem mit der schwachen Defensivleistung und den einfachen Fehlern im Spielaufbau: „Wir haben nach dem Seitenwechsel alles probiert, aber waren im letzten Drittel zu unsauber. Dazu haben wir nicht gut verteidigt, weil wir deutlich zu viele Chancen zugelassen haben. Das war einfach keine gute Leistung von uns.“
[spm_gallery]{"gallery_id":"8776","matchday":"27","relay":"200000","src":"836540","season":"10"}[/spm_gallery]
Trotz des Rückstandes peitschten die Essener Fans ihre Mannschaft kontinuierlich nach vorne und machten aus dem eigentlichen Auswärtsspiel ein klares Heimspiel. Kehl-Gómez bedankte sich bei den rund 3000 RWE-Fans für den lauten Support: „Unsere Zuschauer waren ausschlaggebend dafür, dass wir uns in der Schlussphase steigern konnten. Leider hat es nur noch zum Ausgleich gereicht. Für uns wurde es brutal schwierig, weil Haltern alles in die Waagschale geschmissen hat.“ Viel Zeit, um das Haltern-Spiel zu verarbeiten, bleibt Rot-Weiss nicht.
Denn: Am Sonntag steht für den Traditionsverein bereits das nächste Auswärtsspiel an. Dann gastiert die Elf von Trainer Christian Titz beim Bonner SC (14 Uhr). Kehl-Gómez hofft auf Wiedergutmachung: „Wir werden zunächst unsere Leistung gegen Haltern klar analysieren. So geht das nicht. Wir müssen mit allen Spielern verteidigen und werden daran arbeiten, damit wir es in Bonn besser machen.“