"Ich bin schon in die Kirche gegangen und habe drei Kerzen angezündet, damit wir auch mal 90 Minuten stark spielen", erzählt Möllmann im Gespräch mit RevierSport. Die Mannschaft habe es im Laufe der Saison noch nicht einmal geschafft, über die vollen 90 Minuten ihr Potenzial abzurufen. "Zwei, drei Spieler schaffen das und der Rest schaut nur zu. Das ist einfach insgesamt zu wenig", ergänzt er.
Trotzdem: Der SC 20 ist in Schlagdistanz zu Platz zwei. DJK Arminia Klosterhardt liegt nur drei Punkte vor den Oberhausenern. Doch die gehen, zumindest personell, arg gebeutelt in den Kampf um den Relegationsplatz, wie Möllmann erklärt: "Wenn man einen David Möllmann in der Bezirksliga nicht zu Verfügung hat, dann ist das ein riesen Nachteil für unsere Mannschaft. David trifft eben auch gegen gute Mannschaften." [article=471596]David Möllmann wurde genau wie Ümit Mutlu nach den Ereignissen bei den Hallenstadtmeisterschaften lange gesperrt.[/article]
Andere Ansprüche
Nach dem wilden 6:3-Sieg im Derby gegen Blau-Weiß Oberhausen nimmt Möllmann sein Team in die Pflicht: "Die Mannschaft muss sich hinterfragen, ob es so weitergehen kann. Wenn man Ansprüche hat, oben anzuklopfen, muss man über 90 Minuten alles geben. Das tut die Mannschaft nicht." Es gebe keine bessere Mannschaft in der Liga, wenn die Spieler über die volle Distanz ihre Qualitäten und den nötigen Biss auf den Platz bringen würden.
Genau deshalb wurde Hans-Günter Bruns als Trainer installiert. Er soll die Mannschaft dahin bringen, nicht nur 30 gute Minuten zu spielen. Die restliche Spielzeit sei nämlich zumeist "grottig", wie Möllmann es bezeichnet. Mit Überruhr erwarte man natürlich eine gute Mannschaft, im Hinspiel jedoch habe man gesehen, zu was die Mannschaft des SC 20 im Stande sein kann. "Wir führen in Überruhr 2:0 und kriegen danach sechs Stück. Das sagt alles", erinnert sich Möllmann nur ungern an das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison.
Da Überruhr mit 13 Punkten Vorsprung schon zu weit enteilt ist, sei Platz zwei das absolute Ziel für die Oberhausener. "Und wenn wir Überruhr schlagen würden, dann gucken wir mal, wo die Reise hingeht", gibt sich Möllmann optimistisch. Und er hat noch eine spezielle Motivation für seine Spieler: "Wenn wir gewinnen, lade ich die Jungs zu einer Pizza ein. Wenn sie wieder 60 Minuten so einen grottigen Fußball spielen, dann bleibt das Portemonnaie zu."
Autor: Johannes Staab