Doch so richtig wollte sich Christian Titz nicht dazu äußern - zu sehr fokussiert sich der Fußballlehrer auf den nächsten Gegner Rot-Weiß Oberhausen. Der 48-jährige RWE-Trainer sagte: "Natürlich beschäftigt so etwas die Menschen - auch uns und unsere Spieler."
Titz ergänzte: "Ich möchte gar nicht viel dazu sagen, weil ich Trainer von Rot-Weiss Essen und nicht des SV Rödinghausen bin. Aber grundsätzlich ist das natürlich sowohl für das Trainerteam als auch die Mannschaft sehr schade. Du spielst eine super Saison und kannst dich nun sportlich nicht weiterentwickeln Das ist natürlich für alle Beteiligten in Rödinghausen bitter. Ich hoffe, dass das keine Auswirkungen auf den Rest der Saison hat. Denn für die Spieler ist das mit Sicherheit nicht einfach im Hinblick auf die nächsten Spiele."
Für Rot-Weiss Essen steht die nächste Partie schon am Sonntag an - dann kommt Rot-Weiß Oberhausen an die Hafenstraße. 12.000 bis 13.000 Zuschauer werden erwartet, davon rund 1500 bis 2000 Gäste-Fans.
"Bis dato haben die Fans ein tolles Gespür für die Mannschaft gehabt"
Auch wenn zuletzt heiß über die vermeintliche Heimschwäche der Essener diskutiert wurde - fünf Siege, vier Niederlagen in dieser Saison - freut sich Trainer Titz auf den nächsten Heim-Auftritt. Die Brisanz des Derbys ist dem gebürtigen Mannheimer bewusst. "Wir wissen, dass wir zuhause spielen und wollen das Spiel gewinnen, um weiter in der Spitzengruppe zu bleiben. Wir haben mit den Derby-Siegen in Wuppertal und Oberhausen gesehen, wie glücklich wir die Menschen gemacht und wie sehr sie sich gefreut haben. Wir wollen auch am Sonntag glückliche RWE-Fans sehen."
Auch wenn Rot-Weiss Essen, das zu seinen [url=/fussball/regionalligawest-1920-zuschauer.html]Heimspielen im Schnitt 10.940 Besucher[/url] begrüßt, gegen Verl, Fortuna Köln, Homberg und Rödinghausen schon vier Mal an der Hafenstraße unterlegen war, haben die Fans in dieser Saison die Mannschaft noch kein einziges Mal ausgebuht, ausgepfiffen oder gar Spieler beleidigt. Das war in Essen auch schon in der Vergangenheit anders.
Trainer Titz ist von dem besonderen Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans beeindruckt: "Bis dato haben die Fans ein tolles Gespür für die Mannschaft gehabt. Ich habe hier schon zu meinem Amtsantritt gesagt, dass wir hier etwas aufbauen wollen, das zusammenwächst. Bei Siegen zueinander zu stehen, das kann jeder. Aber bei Niederlagen zu zeigen, dass man eine Einheit ist, darauf kommt es an. Und das haben die Menschen hier bislang eindrucksvoll gezeigt, wie sehr sie hinter ihrer Mannschaft stehen."
Dass die Stimmung bei einer Niederlage im Derby gegen RWO kippen könnte, davor hat Titz überhaupt keine Sorge: "Die Fans hier können schon differenzieren, warum man verloren hat. Mal hat man viele Chancen vergeben, mal war der Gegner besser. Das ist Fußball, das ist Sport. Aber die Menschen haben bislang immer gesehen, dass die Mannschaft alles gegeben hat und das honorieren die Leute. Das wollen wir auch beibehalten. Wir werden auch gegen Oberhausen rausgehen, alles in die Waagschale werfen und versuchen mit Hilfe der Fans die drei Punkte im Stadion Essen zu behalten."