Seit Wochen, eigentlich schon seit Monaten, hat die Aachener Nummer eins Ricco Cymer mit großer Kritik zu kämpfen. Ein Teil der eigenen Anhänger hat sich auf den 24-Jährigen eingeschossen. Die Kritik am Schlussmann nimmt zu und wird massiver.
Sogar Geschäftsführer Martin vom Hofe schaltete sich am Donnerstag via Facebook ein. Er postete folgende Worte: "Sollten mal einige drüber nachdenken....! Es ist schließlich UNSER Torwart!!! Robert Enke haben alle schon wieder vergessen - bis halt mal der Gedenktag kommt....!"
Es folgten 125 Likes und 55 Kommentare, sowie sieben Teilungen auf den Post des Aachener Geschäftsführers.
Aber warum wird Cymer, der in 21 Ligaspielen 29 Gegentore kassierte, so kritisch von einem Teil der Aachener Anhänger beäugt? Fuat Kilic, Trainer der Alemannia, gibt am Freitagmorgen gegenüber RevierSport die Antwort: "Ricco wird eigentlich von Beginn an von einigen Fans kritisch betrachtet - warum auch immer. Das verunsichert den Jungen natürlich. Beim jüngsten 3:3 gegen Dortmunds Reserve ist die Stimmung dann komplett gegen ihn gekippt. Er sieht nach einem blöden Fehler, den Steven Rakka begangen hat, weil er auf Riccos Zuruf ´Torwart´ nicht reagierte, nicht gut aus und die Fans haben ihn als Schuldigern auserkoren. Obwohl, ich wiederhole, es nicht Cymers sondern Rakkas Fehler war."
Kilic weiter: "Ich kann und will den Fans nicht verbieten, Spieler zu kritisieren. Jedoch geht es um die Art und Weise. Wenn es so wie bei Ricco passiert, dann verunsichert man nicht nur ihn, sondern auch seine Mitspieler. Es geht hier immer um das große Ganze - Alemannia Aachen. Niemand sollte vergessen, dass Ricco Cymer der Torwart von Alemannia Aachen ist."
Bleibt abzuwarten, wie die 250 bis 300 Aachener Fans, die am Homberger Rheindeich erwartet werden, sich gegenüber ihrer Nummer eins verhalten. Denn Kilic betont: "Ricco Cymer wird in Homberg im Tor stehen."
Cymer war im vergangenen Sommer vom 1. FC Saarbrücken nach Aachen gewechselt. Der in Heilbronn geborene Deutsch-Pole wurde im Nachwuchsleistungszentrum der TSG Hoffenheim ausgebildet. In Aachen besitzt Cymer einen Vertrag bis zum Saisonende.