Ein Eigentor, ein Elfmeter, eine Rote Karte, fünf Gelbe Karten und ein Treffer in der Nachspielzeit – das Derby der beiden Ruhrgebiet-Klubs hatte einiges zu bieten. Für die abstiegsbedrohten Homberger fühlte sich das Unentschieden gegen den Liga-Primus aus Essen wie ein Sieg an. Dementsprechend glücklich zeigte sich VfB U19-Trainer Michael von Zabiensky nach dem ersten Punktgewinn seit fünf Partien: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass sie gegen eine quasi Bundesliga-Truppe wie RWE so mitgehalten hat.“
Weniger Grund zur Freude hatte hingegen RWE U19-Coach Damian Apfeld: „Das war definitiv eine Niederlage für uns. Wir wussten, dass Homberg tief stehen wird, aber so kann man nicht aus der Winterpause kommen“, gab er nach dem Abpfiff zu Protokoll.
Eine mögliche Homberger Überraschung bahnte sich schon früh an: Nach einem Fehler von RWE-Torwart Julian Domenik Geitz gingen die Gäste aus Duisburg durch Berkan Can Bartu (17.) in Führung. „Als Torwart musst du den Ball in der Situation eigentlich festhalten, aber der Ball ist ihm halt aus der Hand gerutscht, was bei dem nassen Wetter passieren kann“, wollte Apfeld seinem Schlussmann keinen Vorwurf machen.
Platzverweis für Essens Marcinek
Doch RWE lieferte schnell die passende Antwort und glich durch Kapitän Ioannis Orkas (23.) zum 1:1 aus. Nach der Pause sorgte Felix Wieschollek (51.) per Eigentor für das 2:1 für die Rot-Weissen. Bilal Akhal (63.) verwandelte schließlich einen Foulelfmeter zum 3:1. „Bis hierhin bin ich zufrieden. Wir sind gut aus der Pause gekommen“, befand Apfeld.
Doch eine Rote Karte für die Essener leitete die Aufholjagd der Homberger ein: Kingsley Helmut Marcinek (69.) wurde nach einer Tätlichkeit vom Platz gestellt. „Kingsley wurde gefoult und hatte dann die Hand auf dem Brustkorb seines Gegenspielers. Die Hand hat dort aber nichts zu suchen. Das war eine berechtigte Rote Karte“, gab der RWE-Coach zu.
Per Flachschuss erzielte Karim Moustafa (84.) das 2:3 für den VfB. Sein Mitspieler Jan Luis Martin Schaeben (90.) machte mit seinem Treffer zum 3:3 die Last-Minute-Sensation perfekt. „Ich habe nichts auszusetzen. Die Leistung ist aller Ehren wert, daran müssen wir jetzt anknüpfen“, erklärte von Zabiensky.