Der ehemalige Profi, der am 13. Februar 35 Jahre alt wird, feierte in der ersten Saison als HSV-Trainer den Oberliga-Klassenerhalt - einen sehr emotionalen am letzten Spieltag. Insgesamt kann Lewejohann als Hamm-Trainer in 34 Pflichtspielen auf einen Punkteschnitt von 0.88 Zählern pro Partie zurückblicken. Diese Bilanz hat ihre Gründe, wie "Lewe" verrät.
Rene Lewejohann (34), [article=469048]jetzt sind vier Tage seit der Freistellung bei der HSV vergangenen[/article]. Wie ist Ihre Gefühlslage? Es sind gemischte Gefühle. Rein sportlich betrachtet, ist es sicherlich nachvollziehbar, wenn man als Tabellenletzter mit fünf Punkten nach der Hinrunde dasteht. Über den Zeitpunkt eine Woche vor Rückrundenstart und mit den getätigten Transfers habe ich mich allerdings schon gewundert. Das kam tatsächlich überraschend. Ich bin natürlich extrem traurig, dass ich der Mannschaft nicht mehr helfen kann und dass es so zu Ende gegangen ist. Aber ich akzeptiere und respektiere die Entscheidung voll und ganz.
Wie würden Sie Ihre Arbeit rückblickend bewerten? Die Bewertung überlasse ich anderen. Ich denke aber, dass bestimmte Aspekte dabei mit einbezogen werden sollten. Es gab zum Beispiel drastische Sparmaßnahmen, die so anfangs nicht zu erwarten waren. Ich hatte den größten Teil der Zeit keinen Co-Trainer. Und ich habe von vornherein gesagt, dass es nur um den Klassenerhalt gehen kann – und auch, dass das mehr als schwierig sein wird. Das hat sich letztlich ja auch bewahrheitet.
Auch privat war es keine einfache Zeit. Ihr Bruder verstarb im Sommer, ihr Vater erst kürzlich im Januar. Nach den Beerdigungen standen Sie bereits zwei Tage später wieder auf dem Patz. Wie sehr haben Sie auch diese Erfahrungen belastet? Das sind natürlich Schicksalsschläge, die an niemandem spurlos vorüber gehen. Da ich keinen Co-Trainer an meiner Seite hatte, musste ich direkt funktionieren. Es hat mir aber auch geholfen, bei der Mannschaft zu sein. Das hat mir gut getan und die Jungs haben mich super aufgefangen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter? Ich wünsche vor allem der Mannschaft und dem Verein viel Erfolg und hoffe, dass die Jungs die Klasse halten. Ich werde jetzt erstmal die Akkus aufladen, dann hospitieren und mich weiterbilden, um im Sommer wieder voll anzugreifen.