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Mülheim: Abbruch in der 98. Minute
Schiedsrichter bittet um Polizeischutz

Mülheim: Schiedsrichter bittet um Polizeischutz
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Es sollte das große, heiße Spitzenspiel werden. Rot-Weiß Mülheim gegen 1. FC Mülheim – beide Mannschaften wollen in die Bezirksliga aufsteigen, beide können den Spitzenreiter Duisburg 08 noch sehen. Nach der 98. Minute stimmte nichts mehr. In der Nachspielzeit wurde das Spiel beim Stand von 1:1 abgebrochen. Reviersport.de fragte nach: [i]Was war da los?[/i]

Schiedsrichter Abdulkerim Tökgür pfiff von Beginn an kleinlich und zückte schnell Gelb. Das Spiel lief ausgeglichen. In der 60. Minute ging Rot-Weiß in Führung. Frank Erward verwandelte einen Foulelfmeter. Danach begann der Reigen der Platzverweise. Tökgür verwies die Rot-Weißen Selami Günel, Daniel Weinbach und Ercan Katircioglu (alle Gelb-Rot) des Feldes. Trainer Joachim Bohra regte sich an der Seitenlinie auf. Auch er sah Rot und musste hinter die Bande. Die Überzahl brachte dem FC nichts. Es blieb beim 1:0.

Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit streckte Tökgür sechs Finger in die Luft – eine lange Nachspielzeit. In der 98. Minute köpfte FC-Spieler Ferdinand Motto aufs Tor, Frank Erward klärte - vor, auf oder hinter der Linie? Der Schiedsrichter entschied auf „Tor“ – 1:1. Nun rasteten die Rot-Weißen aus. Betreuer und Ersatzspieler liefen aufs Feld – auch Vorstandsmitglieder, um das Schlimmste zu verhindern. Tökgür flüchtete vor der Menge in die Kabine und beendete das Spiel. Zunächst war gar nicht klar, ob der Schiri abgepfiffen oder abgebrochen hatte. Er sagte nichts, bat um Polizeischutz. Die zum Sportplatz geeilten Beamten brachten den Schiedsrichter nach Hause. Der nahm den Spielbericht mit und gab auf dem Weg nach draußen die Gewissheit: Es war ein Abbruch. In Minute 98!

Joachim Bohra (Trainer Rot-Weiß Mülheim): „Der Schiedsrichter hat schon in der ersten Halbzeit fünf Minuten zu lange spielen lassen und für jede Kleinigkeit Gelb gezeigt. In der zweiten Halbzeit bekamen wir die ganzen Platzverweise. Auch ich musste hinter die Bande. Es ist schade, dass am Ende die Situation eskaliert ist. Ich verstehe nicht, warum zu einem solchen Lokalderby nur ein einzelner Schiri kommt und kein Gespann.“

Paco Lopez (Trainer 1. FC Mülheim): „Das Spiel war gar nicht einmal überhart. Rot-Weiß und wir haben uns fair bekämpft. Meine Mannschaft hat es in Überzahl nicht verstanden, aus dem 0:1 ein 1:1 zu machen – mit einem Mann nicht, auch nicht mit zwei und drei. Ob der Kopfball von Ferdinand dann drin war, habe ich nicht gesehen. Ich stand zu weit weg. Leute von uns haben mir geschworen, dass es ein Tor war. Die Rot-Weißen sind ausgerastet, auf den Platz gelaufen und wollten auf den Schiri einschlagen. Meine Spieler waren völlig unschuldig, haben sich aus allem herausgehalten und den Schiedsrichter sogar noch beschützt. Meine Jungs gelten zu Unrecht als undiszipliniert. Wir haben erst eine Rote Karte in dieser Saison bekommen. Nun rechne ich damit, dass wir die Punkte bekommen. Dabei wäre ich auch mit dem 1:1 zufrieden gewesen.“

Dennis Porscha (Torwart Rot-Weiß Mülheim): „Ich stand direkt daneben und ich schwöre: Der Ball war niemals, nie und nimmer hinter der Linie. Der Schiedsrichter stand sehr ungünstig, nämlich außerhalb des Strafraums. Er konnte das nicht beurteilen. Was der gepfiffen hat, war ein Witz. Die Gelb-Rote für Daniel Weinbach war total unberechtigt. Daniel wird an der Mittellinie ganz übel von den Beinen geholt. Jeder hat das gesehen. Daniel sagt kurz „Boah Schiri“ und sieht Gelb-Rot. Der Schiri war der falsche Mann zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.“

Burim Berisha (Kapitän des 1. FC Mülheim): „Der Ball war ganz klar hinter der Linie.“

Günter Mensak (Platzwart Rot-Weiß Mülheim): „Ich bin der ruhigste und liebste Mensch. Aber das, was der gepfiffen hat, war unglaublich. Ich stand mit meinen Enkelkindern hinter dem Tor, dachte noch: Gut, dass es bald vorbei ist. Dann habe ich genau gesehen, dass der Ball ganz eindeutig nicht drin war. Ich hänge ein Foto vom Schiri in den Kabinengang: Der betritt nicht mehr unsere Platzanlage. Dafür sorge ich.“

Achim Duarte (Betreuer Rot-Weiß Mülheim): „Wenn der Günter schon so etwas sagt, dann muss wirklich viel passiert sein.“

Der Schiedsrichter war für ein Statement nicht zu erreichen.

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