Leider sind die Möglichkeiten, mit den „Öffis“ zum Flughafen zu kommen, ziemlich überschaubar. Dadurch verkürzt sich der heutige Tag zusätzlich. Was doppelt ärgerlich ist, da schon einige Teams angekündigt haben sollen, den Feiertag zu nutzen und heute anzureisen. So ziemlich alles, was Rang, Namen und irgendwas mit Fußball zu tun hatte, haben wir dafür gestern an der Cala Agulla getroffen und vor die Linse gezerrt. Nach Auswertung der uns vorliegenden Daten bahnt sich beim Vergleich zwischen Niederrhein und Westfalen ein knappes Unentschieden an. Sorgten zwar vor allem die Bochumer für ein numerisches Übergewicht der Ost-NRWler, untermauerten die Düsseldorfer Jungs von der Fortuna II ihren Ruf als Feiermeister. Auf einem Foto konnten wir sogar die berüchtigte Bierbong einfangen.
Für die vielleicht schönste Anekdote sorgte jedoch der Kollege pz, beziehungsweise Jörg „Fisch“ Silberbach. Der Coach des SV Herbede war erstens an der Bierbude und zweitens mitten im Gespräch mit uns, als plötzlich sein Handy klingelte. Ein kurzer Blick aufs Display genügte, um festzustellen: „Dat is doch eine Essener Nummer!“ Wir konnten sogar präzisieren: „Nee, dat ist RevierSport!“ Noch verdutzter als wir hat wohl nur unser Chef geschaut, der am anderen Ende der Leitung dran war und wohl nicht damit gerechnet hätte, dass pz abnimmt.
Als besonders ausdauernd erwiesen sich die Vertreter von Arminia Marten. Ein Aktiver des Dortmunder Aufsteigers behauptete nachdrücklich, in den letzten fünf Tagen nicht eine Sekunde geschlafen zu haben und bescheinigte seiner Mannschaft: "So etwas habe ich in zehn Jahren noch nicht erlebt. Das ist die geilste Truppe der Welt!" Thomas Holz, Trainer des TuS Kaltehardt kam da schon wesentlich ausgeruhter daher und hat „Verwaltungszebra“ pz eiskalt abgeduscht. In der Kühltruhe war nach einem "Attentat" aus dem Hinterhalt anschließend weder Bier noch Eiswasser. Wenigstens konnten wir unsere elektronischen Geräte noch in Sicherheit bringen.
Die Frage, wer die originellste Kostümierung aufzubieten hatte, bleibt derweil wohl eine des Geschmacks. In der Publikumsgunst lag das rosa Hasenkostüm des TuS Kaltehardt zwar deutlich vorn, auch wenn das dazu führte, dass der Kollege, der sich den Dress überstreifen musste, offiziellen Angaben zufolge vier Stunden brauchte, um eine Runde Bier ranzuholen. Ob er im Borat-Badeanzug des BV Hiltrop eine bessere Figur abgegeben hätte, darf aber zumindest bezweifelt werden. Bei der Hotelleitung stieß das gewagte Kleidungsstück auf wenig Gegenliebe und hätte dem Angreifer Dennis Milner beinahe einen Hotelverweis eingebracht.
Damit wir nicht auch noch aus dem Hotel fliegen, verabschieden wir uns an dieser Stelle schon mal und versuchen, unseren Bus zu bekommen. Weiteres Foto- und Videomaterial stellen wir dann irgendwo auf dem Weg ein...