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WSV Borussia: Die negativen Erwartungen wurden noch unterboten
Die Gründe für die Grusel-Bilanz

WSV Borussia: Die negativen Erwartungen wurden noch unterboten
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Bereits vor Saisonbeginn prognostizierte RS, dass die Wuppertaler Mannschaft in der 3. Liga nicht mehr als graues Mittelmaß darstellen würde.

Die ohnehin geringen Erwartungen wurden nicht erfüllt, der WSV überwintert auf einem Abstiegsplatz – völlig verdient, wenn man in 20 Spielen lediglich 18 Pünktchen sammelt und dabei ein beängstigendes Torverhältnis von 18:31 aufweist. Doch wie kam es zu dem steilen Absturz des Vereins, der noch vor einem Jahr im DFB-Pokal für Furore sorgte und vom Aufstieg in die Zweite Liga träumen durfte?

Die Gründe für den sportlichen Niedergang sind vielfältig, die Weichen für den Misserfolg wurden bereits im vergangenen Winter gestellt. Nicht nur, dass das erfolgreiche Trainer-Gespann Wolfgang Jerat und Joachim Hopp ebenso wie Spielmacher Sven Lintjens gehen musste. Ebenso schlimm: Die gewaltigen Einnahmen aus dem Cup-Match gegen Bayern München wurden in die teuren Transferflops Victor Hugo Lorenzón und Dennis Schlup reinvestiert, zudem verlängerte der damalige Manager Georg Kreß zu haarsträubenden Konditionen Verträge.

Dadurch fehlte im Sommer Geld für die ganz großen Kracher. Mit den vorhandenen Mitteln hätte man aber auch talentiertere Akteure holen können als die, die schließlich kamen. Zwar setzten Trainer Christoph John und Manager Carsten Pröpper bewusst auf die Verpflichtung „charakterstarker Spieler“. Mittlerweile mutet das allerdings fast wie eine nette Umschreibung von „minderbegabten Fußballern“ an.

Denn Fakt ist: Manager-Novize Pröpper verfügt weder über die Job-Erfahrung noch über die Kontakte, mit denen sein Vor-Vorgänger Achim Weber ein funktionierendes Ensemble zusammenstellte. So kannte John Nermin Celikovic und Mitja Schäfer noch aus gemeinsamen Kölner Zeiten, Jungspund Christopher Mahrt lernte Pröpper als Interims-Präsidiumsmitglied beim FC St. Pauli kennen. Die restlichen Neuzugänge kehrten von ihren Ausleihstationen zurück bzw. wurden komplett von Wuppertals Südscout Udo Bauer empfohlen – bis auf den Ex-Essener Tim Erfen, der sich im Rahmen eines dreiwöchigen Probetrainings vorstellte.

Dass der Abgang von 27-Tore-Mann Mahir Saglik nicht aufgefangen werden könnte, war allen Beteiligten von Anfang an klar. Der Neu-Wolfsburger verfügt über Qualitäten, die man so schnell bei keinem Drittliga-Kicker finden wird. Aber auch die Verluste von Manuel Bölstler (zu Rot-Weiss Ahlen) und Dennis Malura (zu Kickers Offenbach) wogen schwer.

Sie konnten nicht kompensiert werden, auch was das Verhalten abseits des Platzes angeht: Dem aktuellen Kader mangelt es vor allem an Typen mit Ecken und Kanten, die Missstände offen ansprechen und sich nicht nur hinter dem Rücken der Verantwortlichen beklagen. So nahm eine Misere ihren Lauf, an deren Ende das bittere Hinrunden-Fazit steht: Die WSV-Truppe ist ohnehin nicht mehr als biederes Mittelmaß, bleibt aber immer noch unter ihren (beschränkten) Möglichkeiten.

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