Aufsichtsratschef Thomas Mulansky begründete den Rauswurf auf einer Pressekonferenz am Freitag mit dem Vorwurf des Betrugs und der Urkundenfälschung. Laut Mulansky habe der Beschuldigte die Vorwürfe zum Teil eingeräumt. Die Aufgaben von Maas übernehmen vorerst Sport-Geschäftsführer Ralf Minge und Marketingchef Markus Hendel.
Maas dementierte in dieser Woche mehrfach alle Vorwürfe und soll bis zum Wochenende krankgeschrieben sein. Vor 15 Monaten hatte er den Posten bei den Sachsen übernommen und einen Vertrag bis Juni 2010 erhalten. Der Traditionsverein will nun einen Wirtschaftsprüfer beauftragen, der mögliche weitere Verfehlungen aufdecken soll.
Der 38-jährige Maas, früher bei Alemannia Aachen tätig, hat angeblich in seiner Wohnung Malerarbeiten auf Vereinskosten durchführen lassen. Außerdem soll er Tickets für Finale und Halbfinale der Fußball-EM über den Verein abgerechnet und teilweise weiterverkauft haben. Er war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Maas hatte in seiner Amtszeit gerade noch rechtzeitig vor einer Insolvenz den "Sanierungsfall Dynamo" aufgedeckt und sich auch im Kampf gegen Gewalt im Stadion verdient gemacht. Dadurch gewann der achtmalige DDR-Meister in der Öffentlichkeit und auch beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) Vertrauen zurück. Die Stadt Dresden verknüpfte sogar ein Darlehen in Höhe von 1,25 Millionen Euro für Dynamo mit einem Mitspracherecht bei der Besetzung des Hauptgeschäftsführer-Postens.