Rot-Weiss Essen gegen Hansa Rostock: Das Duell am Sonntag, 6. April, 19:30 Uhr, hat ohnehin eine brisante Vorgeschichte. Zur Erinnerung: Im Vorfeld des Hinspiels hatten rund 200 Hansa-Chaoten den Essener Sonderzug überfallen und demoliert.
Jetzt reisen die Rostocker selbst nach Essen. Dass es in der jüngeren Vergangenheit "hier wieder total eskaliert ist, alle am 25. Spieltag (gegen Dynamo Dresden, d. Red.) durchdrehen", sei "einfach nicht zu tolerieren", sagte Rostocks Vorstandschef Jürgen Wehlend dem NDR.
Er habe die Rostocker eigentlich auf einem guten Weg gewähnt. Doch dann kam auch das Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen, bei dem einige Rostocker Sitzschalen im Gästeblock herausgerissen und hochgehalten haben. Es sei immer wieder eine "gewaltbereite, gewaltsuchende Minderheit, die das ausmacht", so der Vorstandschef.
Dass nun einige Hansa-Fans ausgeschlossen werden, indem RWE keine Gäste-Sitzkarten verkauft, hält Wehlend nicht unbedingt für zielführend. Der Prozess könne "nur aus dem Inneren heraus kommen, aus dem Stadion, von den Rängen. Die müssen gemeinsam dafür sorgen, dass das nicht passiert."
Positiv stimme ihn, "dass wir in einem guten Dialog mit der organisierten Fanszene sind". Zumindest mit denen, "die für uns zugänglich sind".
Zuletzt hatte sich bereits der Aufsichtsratsvorsitzende Sebastian Eggert zu Wort gemeldet: "Es kotzt mich bzw. uns einfach nur noch an, dass wir fast wöchentlich mit Themen wie zerstörten Toilettenanlagen oder anderem Inventar beschäftigt sind. Auch in der Fanszene des F.C. Hansa Rostock schlägt dieses Thema hohe Wellen und wir sehen sehr klar, dass nahezu jeder die Ernsthaftigkeit der Situation erkennt. Es besteht kein Zweifel daran, dass hier und jetzt Schluss sein muss. Es wird nicht nur darauf ankommen, wie die offiziellen Gremien des Vereins dieses Problem angehen, sondern vor allem darauf, wie die Fanszene darauf reagiert und diesem Mist ein Ende bereitet. Stand heute bekämpfen wir weiterhin nur die Symptome und fordern nach wie vor ganz klar, dass insbesondere aus der Mitte der Fans die ‚roten Linien‘ gelebt – und vor allem nicht überschritten werden. Es ist einfach nur noch frustrierend, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen, sich bei anderen Vereinen entschuldigen zu müssen und vor allem massive Strafen zu zahlen. Wir nehmen unsere Aufgabe sehr ernst und sind somit erneut gezwungen, weitere Maßnahmen anzukündigen und vor allem kompromisslos umzusetzen."