Es war erneut eine herbe Enttäuschung für alle, die es mit Rot-Weiss Essen halten. 0:2 beim Schlusslicht aus Osnabrück und das, obwohl das Spiel der Essener zwischen den Strafräumen ganz ordentlich aussah. Allerdings eben nur zwischen den gefährlichen Zonen und nicht in ihnen.
Neu-Coach Uwe Koschinat konstatierte bereits im MagentaSport-Interview kurz nach Abpfiff, dass die Strafraumbesetzung seiner Mannschaft katastrophal war: "Das ist vollkommener Müll, wenn du keine Präsenz in den Strafräumen hast. Das war so ein naives Verhalten."
Über 90 Minuten gab es keine nennenswerten gefährlichen Szenen im Osnabrücker Sechzehner. Joseph Boyamba und Ramien Safi konnten als Vorbereiter keine Pluspunkte sammeln, im Zentrum ging von Leonardo Vonic und später Moussa Doumbouya keine Gefahr aus.
"Leo ist eher ein spielender Stürmer. Uns fehlt die Wucht in der Box. Einen Mann vorne, den du mit Flanken bedienen kannst und der per Kopf gefährlich wird. Moussa wird noch ein bisschen brauchen, denke ich. Trotzdem ist er ein Spieler, der eine gewisse Wucht mitbringt", erklärte Thomas Eisfeld.
Ich weiß, dass mit Boyamba zuletzt ein Spieler richtig auf die Fresse bekommen hat. Wie ich finde, war das auch berechtigt. Das Spiel gegen Osnabrück war aber ein deutliches Lebenszeichen von ihm.
Uwe Koschinat
Die Zeit, die Doumbouya allerdings braucht, um wirklich bei 100 Prozent zu sein, die hat RWE in der aktuellen Phase jedoch nicht. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die letzte Partie vor Weihnachten erneut eine wegweisende gegen den VfB Stuttgart II sein wird.
Angesprochen auf seinen ersten Eindruck nach wenigen Tagen im Amt, was das Problem im Sturmzentrum betrifft, antwortete Koschinat: "Jeder Trainer arbeitet gerne mit noch besseren Spielern. Das hängt jedoch immer von der Marktlage und der Situation im Verein ab. Meine Aufgabe ist es, die Spieler, die da sind, besser zu machen und Verhaltensmuster zu ändern. In dem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass ein sehr junger und routinierter Stürmer mit Manuel Wintzheimer uns aktuell nicht zur Verfügung steht. Sowie eben Doumbouya, der gerade einmal zwei volle Tage trainiert hat, der aber die nötige Power besitzt, sich vorne durchzusetzen."
Interne Lösung parat?
Für Koschinat geht es in den ersten Zügen seiner Amtszeit erst einmal um eines: das Bewusstsein seiner neuen Schützlinge zu verändern. In diesem Zusammenhang verteilte der Trainer von der Hafenstraße ein Sonderlob für einen Akteur, der zuletzt deutlich kritisiert wurde: "Ich weiß, dass mit Boyamba zuletzt ein Spieler richtig auf die Fresse bekommen hat. Wie ich finde, war das auch berechtigt. Das Spiel gegen Osnabrück war aber ein deutliches Lebenszeichen von ihm. Er hat sich maximal ausgepowert, war unfassbar fleißig und war torgefährlich. Das kann so ein Spieler sein, der ein gutes Näschen und die Power hat vorne reinzustechen und Tore zu machen."