Wieder konnte Rot-Weiss Essen kein Ende der sportlichen Talfahrt herbeiführen. Beim VfL Osnabrück, dem Tabellenschlusslicht der 3. Liga, gab es ein ernüchterndes 0:2 (0:1), welches spielerisch nicht hätte so ausgehen müssen.
Die Spielanlage der Essener konnte sich sehen lassen und auch die Grundtugenden des Fußballs waren, anders als in der Vorwoche gegen 1860 München, ebenfalls wieder auf dem Rasen zu erkennen.
Dafür wurde im Vorfeld auch kräftig gesorgt. Beim Abschlusstraining von Rot-Weiss Essen am Samstag (14. Dezember) bekam die Mannschaft Besuch von den eigenen Ultras. "Die haben uns heiß gemacht und uns nochmal die Wichtigkeit dieses Vereins für den einzelnen Fan verdeutlicht. Das ist uns bewusst. Hier nimmt keiner die Situation auf die leichte Schulter", erklärte Mannschaftskapitän Michael Schultz.
Hand in Hand mit den Fans, die in Osnabrück wieder einmal einen starken Support samt Choreo auf die Beine stellten, sollte es gegen die Abstiegsangst gehen. Am Ende kam kein Punkt dabei heraus - trotz eines kämpferischen Auftritts. Überschattet wurde das Sportliche allerdings von Ausschreitungen kurz nach Abpfiff.
Das geht natürlich nicht. Egal, was ist. Dort sitzen teilweise Kinder, die davon Traumata davontragen können, wenn solch eine Menge auf einen losstürmen.
Thomas Eisfeld
Mehrere Dutzend Essener Fans stürmten in den Innenbereich in Richtung Nordkurve des VfL Osnabrück und schmissen mit Gegenständen. Nach kurzer Zeit kam die Polizei und es brach eine Massenschlägerei aus. Es dauerte mehrere Minuten, bis sich die Lage allmählich auflöste, doch die Szenen waren mehr als nur unschön.
Thomas Eisfeld verurteilte die Geschehnisse im Nachhinein: "Dann ist das passiert, was passiert ist. Ich weiß nicht genau, was passiert ist, nur, dass teilweise der Block gestürmt wurde. Das geht natürlich nicht. Egal, was ist. Dort sitzen teilweise Kinder, die davon Traumata davontragen können, wenn solch eine Menge auf einen losstürmen. Das muss man so klar ansprechen, auch wenn ich am Ende des Tages nur Spieler bin und kein Verantwortlicher. Dennoch müssen wir uns aufgrund des grandiosen Supports in der Partie wieder einmal bei den Fans bedanken, die uns über 90 Minuten nach vorne gepeitscht haben."
Kapitän Schultz hat die Szenen zwar ebenfalls nicht mit eigenen Augen gesehen, mahnt die Anhänger von RWE allerdings zur Gelassenheit: "Es ist ein Stück weit klar, dass bei uns, als auch bei den Fans die Anspannung da ist. Da müssen wir zusammenhalten und einen kühlen Kopf bewahren. Hier darf keiner mehr aus dem Stadion gehen und das Gefühl haben, dass wir nicht alles gegeben haben. Das war gegen 60 der Fall und darf so nicht mehr vorkommen."
Strafen werden folgen - Leuchtraketen aus Saarbrücken stehen ebenfalls noch aus
Dennoch stehen diese Geschehnisse nun im Raum und werden definitiv eine Strafe für den Verein nach sich ziehen. Die Aktionen aus dem Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken stehen ebenfalls noch aus und werden wahrscheinlich mit einer Geldstrafe bestraft. Hier wird das Strafmaß vermeintlich höher ausfallen. Erneut keine guten Nachrichten für die ohnehin angeschlagenen Geldbeutel in Essen.