Nach zwei Niederlagen in Serie stand Rot-Weiss Essen beim Heimspiel an der Hafenstraße gegen Energie Cottbus unter Zugzwang. Die Mannschaft war in der Pflicht, ein anderes Gesicht zu zeigen als bei der desolaten 0:4-Niederlage in Rostock.
Und, siehe da: Essen feierte den dritten Heimsieg der Saison und besiegte den bei diesem Spiel harmlosen Spitzenreiter verdient mit 4:0 (2:0).
Am Samstagnachmittag gab es bei RWE mal wieder einen Systemwechsel. Christoph Dabrowski ließ seine Mannschaft aus einer Fünferkette starten – und nicht wie zuletzt mit einer Viererkette gegen Verl (1:3) oder in Rostock (0:4).
Dafür wählte der Essener Coach eine defensive 5-3-2-Formation gegen den Ball. Dabrowski änderte seine Startelf auf insgesamt vier Positionen: Lucas Brumme, Tobias Kraulich, Kelsey Owusu sowie Leonardo Vonic ersetzten Nils Kaiser (verletzt), Jimmy Kaparos, Joseph Boyamba und Manuel Wintzheimer.
Kreativspieler Torben Müsel und Spielmacher Ahmet Arslan waren im 5-3-2-System vor allem defensiv gefordert. Sie sollten die Räume schließen, das Zentrum dichthalten und dann mit ihrer fußballerischen Qualität Konter einleiten. Denn die oberste Prämisse war die Stabilität der Defensive. Deswegen rückte auch Matchwinner Ramien Safi gegen den Ball auf die Achterposition. Im Angriff spielten mit Vonic und Owusu zwei bewegliche Stürmer, die eine hohe Laufleistung an den Tag legten.
Im Ballbesitz spielte RWE dagegen in einer 3-4-3-Formation mit Safi und Owusu als offensive Halbraumspieler. Die Doppelsechs bildeten Müsel und Arslan. Viel Wert auf den eigenen Ballbesitz legten die Essener aber sowieso nicht. Die Bälle wurden größtenteils nur lang geschlagen, bei Bodenabstößen ging dazu auch Kapitän Michael Schultz als Kopfballspieler nach vorne, um die langen Pässe zu verlängern. Frei nach der alten Fußballerweisheit 'Hoch und weit bringt Sicherheit'. Das wurde bereits in der Trainingswoche so einstudiert.
Es geht dann darum, auch mal ein Stück von der eigenen Überzeugung runterzubrechen, um der Mannschaft ein Gefühl der Stabilität zu geben. Das war das klare Ziel und ist zum Glück auch aufgegangen.
Christoph Dabrowski.
Nach dem Schlusspfiff sprach RevierSport den Essener Coach auf die taktische Herangehensweise und seinen Plan an. Dabrowskis Antwort: "Es war ja jetzt auch nicht das erste Mal, dass wir kompakt in der eigenen Hälfte verteidigen. Das war in Dresden auch ein gutes Mittel der Wahl. Die Englische Woche war eine Horrorwoche für uns. In drei Spielen haben wir zehn Gegentore kassiert. Der Höhepunkt wurde dann in Rostock erreicht. Es geht dann darum, auch mal ein Stück von der eigenen Überzeugung runterzubrechen, um der Mannschaft ein Gefühl der Stabilität zu geben. Das war das klare Ziel und ist zum Glück auch aufgegangen."