Die Mannschaft von Rot-Weiss Essen ist "flexibel". Das betont Cheftrainer Christoph Dabrowski immer wieder. Auch deshalb ließ der Ex-Profi seine Elf in dieser Saison schon in mehreren Formationen auflaufen. Zuletzt in Dresden spielte RWE in einem 5-3-2-System mit der Doppelspitze Manuel Wintzheimer und Ramien Safi.
Der Hauptgrund dafür war, dass man sich gegen den spielerisch dominanten Gastgeber auf eine kompakte Defensive und schnelle Konter konzentrieren wollte. Der Plan ging fast auf, die Partie endete letztendlich 3:3-Remis.
Deswegen kam es für die Essener Fans überraschend, dass Dabrowski am Mittwochabend gegen den SC Verl die Formation wieder änderte. Dieses Mal spielte RWE in einem 4-2-3-1-System. José-Enrique Ríos Alonso, der in Dresden ein solides Spiel machte, fiel der Umstellung zum Opfer und musste schon zum zweiten Mal in dieser Saison auf der Bank Platz nehmen.
Nach den 95 Minuten an der Hafenstraße lässt sich festhalten, dass der gewählte Matchplan gegen den Sportclub nicht aufging. RWE hatte bis zum Platzverweis in der 32. Minute überhaupt keinen Zugriff auf die Partie, wurde in die Defensive gedrängt und fand offensiv fast gar nicht statt. Es war ein mutloser, ängstlicher Auftritt vor über 15.000 Fans im eigenen Stadion. Der Schwung aus dem Dresden-Spiel konnte überhaupt nicht mitgenommen werden.
In Unterzahl war Essen dann zwar weiterhin spielerisch klar unterlegen, kam aber zumindest zum Anschlusstreffer und hatte durch Kelsey Owusu sogar die Chance aufs zwischenzeitliche 2:2. Am Ende stand aber eine verdiente 1:3-Niederlage gegen einen Gegner, der von Beginn an das Spiel in die Hand nahm und insgesamt mehr Siegeswillen ausstrahlte.
Eitschberger fehlt gesperrt beim Kellerduell in Rostock
Es wird spannend, in welcher Formation die Rot-Weissen im dritten Spiel der Englischen Woche bei Hansa Rostock (26. Oktober, 14 Uhr) auflaufen werden. Klar ist: Beide Mannschaften stehen aktuell unten und damit automatisch unter Zugzwang.
Mit einem Sieg könnte RWE den Zweitliga-Absteiger tabellarisch etwas distanzieren, bei einer Niederlage droht der Abstiegsplatz. In dieser brisanten Partie muss Dabrowski seinen gesperrten Rechtsverteidiger Julian Eitschberger ersetzen.