Die Aufregung war groß beim Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen, als vor der Länderspielpause vermeldet wurde, dass das Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken nicht wie geplant stattfinden kann. Denn die zweifelhafte Spielabsage hatte für RWE auch zur Folge, dass die Sperren von Ron Berlinski und Andreas Wiegel für das prestigeträchtige Derby gegen den MSV Duisburg gelten.
Vor allem der Ausfall von Rechtsverteidiger Wiegel bereitete dem RWE-Trainerteam Sorgen, da auch Eric Voufack verletzungsbedingt aktuell nicht zur Verfügung steht. Trainer Christoph Dabrowski musste für das Revierderby eine Notlösung aus dem Hut zaubern und das gelang ihm auch.
Der gelernte zentrale Mittelfeldspieler Nils Kaiser (22) übernahm die vakante Position auf der rechten Abwehrseite und wusste durchaus zu gefallen (WAZ-Note 3). Vor allem seine spielerischen Stärken kamen gegen den MSV zum Tragen.
Nach dem 4:1 (1:1)-Erfolg gegen die Meidericher erhielt Kaiser ein Lob seines Trainers: „Ich finde, er hat die Sache sehr ordentlich gelöst. Das war ungewohnt für ihn. Wir hatten aber auch drei Wochen Zeit, was auszuprobieren. Er hat seine Aufstellung heute zu 100 Prozent gerechtfertigt“, sagte Dabrowski über den 22-Jährigen, der sich in der zweiten Halbzeit verletzte und in der 69. Minute ausgewechselt werden musste. „Wir müssen schauen, ob es was Schlimmeres ist“, erklärte Dabrowski.
Rot-Weiss Essen: Nils Kaiser kämpft um neuen Vertrag
Eine längere Ausfallzeit käme für Kaiser zur Unzeit. Der Spielmacher kämpft aktuell um einen neuen Vertrag bei Rot-Weiss Essen. Sein Arbeitspapier an der Hafenstraße läuft in diesem Sommer aus. Kaiser, dem der Sprung aus der RWE-Jugend in den Profibereich gelang, würde gerne in Essen bleiben. Nach Informationen dieser Redaktion hat sich der Verein aber noch nicht entschieden.
RWE plant für die kommende Saison auch aus finanziellen Gründen mit einem kleineren Kader, der nur 22 Feldspieler umfassen soll. Jeder Kaderplatz ist daher hart umkämpft. Bei Kaiser stellt sich zudem die Frage, auf welcher Position er eingeplant wird.
Im zentralen Mittelfeld gibt es mit Torben Müsel und Cedric Harenbrock, den RWE unbedingt halten möchte, starke Konkurrenz. Auch Thomas Eisfelds Zukunft ist noch nicht entschieden. Für die offensiven Flügelpositionen könnte Kaiser das Tempo fehlen, als Rechtsverteidiger hat er bisher nur ein Spiel absolviert.
RWE-Zukunft: Nils Kaiser bleibt nicht viel Zeit
Viel Zeit bleibt Nils Kaiser sieben Spiele vor dem Saisonende also nicht mehr, um Eigenwerbung zu betreiben. Gute Auftritte wie am Sonntag gegen den MSV Duisburg sind aber definitiv hilfreich.