Innerhalb von drei Tagen hat sich sämtliche zum Drittliga-Hinrunden-Ende aufgekommene Aufbruchstimmung beim MSV Duisburg zerschlagen.
Die Pleiten gegen die direkte Konkurrenz aus München (1:4) und Halle (2:3) haben ihre Spuren hinterlassen. Die Fans resignierten und verlieren zunehmende den Glauben.
Auch Präsident Ingo Wald musste sich nach dem erneuten Rückschlag erst mal sammeln. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, was wir durch den Knackpunkt, die Rote Karte, aus der Hand gegeben haben“, sagte der Vereinschef.
Auf die Frage, ob sich Boris Schommers Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen müsse, antwortete der 65-Jährige. „Das müssen wir jetzt nach dem Spiel erst mal alles sacken lassen und da müssen auch andere mitreden. Das ist jetzt sicherlich nicht mein Thema. Wir haben ein Spiel, das wir gewinnen konnten und mussten, leichtfertig hergeschenkt. Das müssen wir erst mal verarbeiten.“
Rückendeckung für den Mann, den Wald im Herbst dem früheren U19-Trainer Engin Vural vor die Nase setzte, klingt anders. Die erfuhr Schommers dafür vom neuen Geschäftsführer Michael Preetz, dessen Einstand am Tage seiner Vorstellung und dem Debüt im eigenen Wohnzimmer nicht schlechter hätte laufen können.
Der neue starke Mann an der Spitze nahm Schommers in Schutz und stellte sich hinter den 45-Jährigen. „Wir haben als Mannschaft kämpferisch und spielerisch überzeugt und uns durch individuelle Fehler selbst geschwächt. Das ist nicht am Trainer festzumachen“, sagte Preetz.
Schommers selbst musste neben Raus-Rufen gegen seine Person auch Pfiffe beim Vorlesen der Mannschaftsaufstellung aushalten. Er haderte zudem noch mit einer Fehlentscheidung bei der Entstehung des 2:3, was sich wohl leichter sagen ließe, würde man einen Mittelfeldplatz in der 3. Liga belegen.
Wir können jetzt den Spielbetrieb nicht einstellen und müssen sehen, so schnell es geht die Köpfe freizukriegen. Die erste Halbzeit hat gezeigt, dass wir ordentlich Fußball spielen können.
Präsident Ingo Wald
„Wir haben ein ganz wichtiges Spiel verloren. Die Mannschaft hat lange bravourös gekämpft und gut gespielt. Umso bitterer, dass wir mit leeren Händen da stehen. Fakt ist, wir haben noch 16 Spiele und werden versuchen, die Chance zu nutzen.“
Auch Wald blieb nichts anderes übrig, als sich in Durchhalteparolen zu üben. „Wir können jetzt den Spielbetrieb nicht einstellen und müssen sehen, so schnell es geht die Köpfe freizukriegen. Die erste Halbzeit hat gezeigt, dass wir ordentlich Fußball spielen können. Aber ein Spiel dauert 90 Minuten und wir müssen es über die gesamte Zeit schaffen und den Blick nach vorne richten.“
In den Sechs-Punkte-Spielen zum Jahresstart hat der MSV Duisburg nicht geliefert. Die nächsten Aufgaben heißen Ulm, Regensburg und Verl - allesamt Top-Teams in der 3. Liga. Ob die Zebras die Saison mit Schommers oder einem vierten Trainer zu Ende bringen, - ob sinnvoll oder nicht - bleibt abzuwarten. Fest steht, die Verunsicherung wird nach dem Aufschwung definitiv wieder größer.