Nach einer Rempelei gegen den Schiedsrichter muss Präsident Jürgen Machmeier vom Fußball-Drittligisten SV Sandhausen für vier Spiele dem Stadion-Innenraum fernbleiben. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) teilte am Donnerstag mit, Machmeier werde darüber hinaus mit 10.000 Euro Strafe belegt.
Der Fall hatte großes Aufsehen erregt. Nach Abpfiff des Spiels gegen den SSV Ulm (1:2) vergangene Woche sei es „auf dem Weg in die Schiedsrichterkabine zu einem unsportlichen Verhalten von Machmeier gegenüber Schiedsrichter Florian Exner und Schiedsrichterassistent Jonah Besong“ gekommen, hieß es in der Gerichtsbegründung: „Machmeier rempelte Schiedsrichter Exner bewusst mit der Brust gegen dessen Brust und stieß Schiedsrichterassistent Besong absichtlich leicht mit der Hüfte gegen den Bauchbereich.“ Der Verein hat dem Urteil zugestimmt, es ist somit rechtskräftig.
SVS-Sportdirektor Matthias Imhof muss zudem ein Spiel von der Tribüne aus verfolgen. Begründung war auch in seinem Fall ein „unsportliches Verhalten gegenüber dem Schiedsrichterteam“. Imhof hatte von Schiedsrichter Exner nach dem Abpfiff die Rote Karte gesehen. Das Urteil ist ebenfalls rechtskräftig.
Schiedsrichter-Chef Lutz-Michael Fröhlich hatte sich über Machmeiers Verhalten empört gezeigt: „Schlimm genug, dass Schiedsrichter immer wieder von Zuschauern beleidigt, diffamiert, bedroht und angegriffen werden. Wenn nun aber sogar ein Vereinspräsident den Unparteiischen und seinen Assistenten körperlich attackiert, ist eine neue Dimension erreicht.“
Der Zweitliga-Absteiger Sandhausen hatte das Spiel nach einer Gelb-Roten Karte gegen Felix Göttlicher in der 9. Minute (wiederholtes Foulspiel) lange Zeit mit einem Mann weniger bestritten. Machmeier gab dem Schiedsrichter-Gespann in der Folge eine Mitschuld an der vierten Saisonniederlage.