Bis zum achten Spieltag war es für Rot-Weiss Essen ein guter Start in die 3. Liga. In den ersten Wochen stimmten die Ergebnisse zwar nicht, die Leistungen machten aber Mut, man sah eine Entwicklung bei der Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski.
Doch der neunte und zehnte Spieltag ließ die Stimmung kippen. Erst das 0:4 beim Aufsteiger aus Unterhaching, es folgte das 0:5 zuhause gegen den SC Verl, drei Tage später verkündete der Verein, dass Kapitän Felix Bastians freigestellt wurde.
Viele Sachen, die es in Kürze aufzuarbeiten gilt, die in Teilen zusammenhängen, teilweise aber auch nicht. Am Sonntag und Montag gab es bereits eine große Analyse nach den beiden Packungen.
Eine erste Reaktion: Es geht ohne den Spielführer weiter, der lange seine Leistungen brachte, zuletzt aber sportlich nicht mehr unantastbar war. In der Folge gab es unterschiedliche Ansichten, wie ein Kapitänsamt auszuüben sei.
Die erste Partie nach Bastians steht am Freitag an (19 Uhr), wenn das Derby bei der U23 von Borussia Dortmund wartet. Über 6000 Essener werden im Stadion sein, es wird ein gefühltes Heimspiel, denn die aktive Fanszene des BVB wird in diesen 90 Minuten keine Stimmung machen.
Auf Essener Seite stellt sich nun die Frage, wer RWE als Kapitän auf das Feld führen wird? Zuletzt gab es drei Kapitäne, die alle im Unfrieden wechselten oder aussortiert wurden (vor Bastians waren das Dennis Grote und Daniel Davari). Als Bastians zuletzt verletzt ausfiel, war Torhüter Jakob Golz sein Stellvertreter.
Doch Dabrowski will erst mit der Mannschaft oder dem Mannschaftsrat sprechen, bevor er eine Entscheidung trifft. Geht es nach Leistung, so sieht es auch der Coach, wäre Golz die logische Wahl. Doch oftmals steht im Raum, wie sinnig es ist einen Torwart zum Kapitän zu befördern wegen des begrenzten Einflusses, den ein Schlussmann auf dem Feld ausüben kann.
Daher kann es sein, dass RWE gegen den BVB noch mit einem Interims-Kapitän agiert, eine finale Wahl erst danach stattfindet.