0:0 gegen Borussia Dortmund II, 0:4 in Bielefeld, 0:1-Rückstand nach 17 Minuten gegen den FC Ingolstadt: Am frühen Dienstagabend stand Preußen Münster erstmals in der noch jungen Drittligasaison mit dem Rücken zur Wand – und nach mehr als zwei Spielen ohne selbst erzielten Treffer da.
Als Gerrit Wegkamp nach einer knappen Stunde gegen die Bayern auch noch einen Strafstoß vergab, hätte man bei den Adlerträgern schwindende Hoffnungen auf Zählbares vermuten können. Doch der schwarz-weiß-grüne Tross steckte auch nach diesem Tiefschlag nicht auf, sondern spielte weiterhin munter nach vorne.
Die Belohnung: zwei Malik-Batmaz-Treffer, ein Andrew-Wooten-Traumtor und ein mehr als verdienter 3:1-Erfolg gegen einen namhaften FCI. Für Innenverteidiger Niko Koulis, der von Sascha Hildmann für Simon Scherder in die Startelf beordert worden war, kam der Premieren-Sieg trotz der Widrigkeiten alles andere als überraschend. „Selbst nach dem Elfmeter habe ich gedacht, dass wir uns das nicht nehmen lassen. Wir waren einfach zu gut drin“, betonte der 24-Jährige.
Preußens Trainer schlug in dieselbe Kerbe wie Koulis, wollte seinen SCP zu keiner Zeit abschreiben. „Der Elfer hat mir einen Stich verpasst. Trotzdem glaube ich immer an alles“, gab Hildmann nach Spielschluss sichtlich erleichtert zu Protokoll. „Irgendwann musst du diesen Bock einfach umstoßen. Wir haben uns jetzt belohnt – und sind jetzt angekommen in der Liga.“
Wir müssen die Leistung jetzt konstant abrufen. Sonntag kommt noch mal richtige Wucht.
Sascha Hildmann
Und das womöglich zum bestmöglichen Zeitpunkt. Denn am Sonntag wartet mit dem Westderby in Essen eines der absoluten Saisonhighlights auf die Adlerträger, die nach dem Sieg gegen die Schanzer zuversichtlich auf das Wiedersehen mit RWE blicken können. „Es kann Sonntag in Essen gerne so weitergehen“, sagte der Fußballlehrer, ohne zu träumen zu beginnen: „Wir müssen die Leistung jetzt konstant abrufen. Sonntag kommt noch mal richtige Wucht.“
Auch Neuzugang Malik Batmaz, der Fans, Spieler und Verantwortliche des SCP im Spiel gegen den FC Ingolstadt mit seinem Joker-Doppelpack spät auf die Siegerstraße gebracht hatte, richtete den Blick vorsichtig nach vorne. Denn nach anderthalb Monaten in Münster weiß der Ex-Karlsruher durchaus um die Bedeutung des Spiels an der Hafenstraße: „Sonntag wartet ein echter Kracher auf uns.“