Schon vor dem Anpfiff war die Stimmung unter den 16.643 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena hervorragend. Dazu trugen auch die Duisburger Pokalhelden um Bachirou Salou und Dietmar Hirsch bei, die mit dem MSV vor exakt 25 Jahren im Berliner Olympiastadion nur knapp dem FC Bayern München unterlagen und sich schon am Samstag zum gemeinsamen Wiedersehen versammelt hatten.
Vor Anpfiff liefen sie noch eine Ehrenrunde durch das Stadion. Als die Teams schon auf dem Rasen standen, wurde es dann so richtig emotional. Präsident Ingo Wald überreichte den scheidenden MSV-Profis Aziz Bouhaddouz, Marvin Ajani, Leroy Kwadwo und Moritz Stoppelkamp zur Verabschiedung ein eingerahmtes Bild. „Aus Duisburg für den Spielverein - Danke für deinen Einsatz in Zebrastreifen Moritz!“, war auf einem Banner in der Nordkurve zu lesen.
Mit seinem Sohn auf dem Arm und Tränen in den Augen trat Stoppelkamp vor die Kurve – die Fans stimmten immer wieder Gesänge in seine Richtung an, während seine 65 MSV-Tore über die Stadionleinwände flimmerten. Zur Presse wollte der 36-Jährige derzeit mit Adduktorenproblemen außer Gefecht gesetzte Offensivspieler am Sonntag nicht sprechen. Dafür äußerte sich sein Trainer Torsten Ziegner bei „Magenta Sport“ vor dem Spiel über das doch für viele überraschend beendete Arbeitsverhältnis zwischen Stoppelkamp und dem MSV.
„Wir wollten es einem verdienten Spieler wie ihm so früh wie möglich mitteilen, dass wir sportlich nicht mehr mit ihm planen. Ich kann sagen, dass es kein einfaches Gespräch war“, gab Ziegner zu und ergänzte: „Dennoch wollen wir in der Entwicklung der Mannschaft Veränderungen treffen. Natürlich war er nicht bester Laune, sondern enttäuscht und traurig. Das sind Dinge, die kann ich komplett verstehen. Aber er hat es vernünftig aufgenommen.“
Ob es den Routinier noch mal zu einem anderen Klub ziehen wird, bleibt abzuwarten. Stoppelkamps geniale Momente werden den Zebras in Zukunft sicher fehlen, der Abgang ihrer Nummer zehn könnte zugleich aber auch eine Chance sein.