Chance verpasst! Rot-Weiss Essen muss weiter um den Klassenerhalt bangen. Beim direkten Konkurrenten Hallescher FC verlor RWE mit 0:2 (0:1) und rutschte auf Rang 16 ab. Es droht ein Herzschlagfinale.
Doch zunächst der Reihe nach: Rot-Weiss Essen reiste mit dem klaren Ziel nach Halle, um dort den letzten Zähler einzufahren, der zum sicheren Klassenerhalt berechtigen würde.
Aber auch der HFC hatte im Abstiegskampf keine Punkte zu verschenken und wollte das letzte Heimspiel in dieser Drittliga-Saison erfolgreich gestalten – vor allem vor dieser Kulisse: Insgesamt pilgerten am Samstagnachmittag 12.773 Fans ins Leuna-Chemie-Stadion.
RWE startete aktiv in die Partie und hatte durch Felix Herzenbruch (4.), dessen Kopfballversuch vor der Linie geklärt wurde, und Thomas Eisfeld (26.), der aus kurzer Distanz an HFC-Keeper Felix Gebhardt scheiterte, die ersten zwei guten Chancen in der Partie.
In der achten Minute musste Essens Innenverteidiger Jose-Enrique Rios Alonso mit einem dick bandagierten Fuß ausgewechselt werden. Halle tat sich schwer, offensiv Akzente zu setzen und profitierte dann von einem Slapstick-Tor. Oguzhan Kefkir schoss seinen Kapitän Herzenbruch an - und von dessen Knie ging der Ball ins Tor (39.): 1:0 für Halle. Mit diesem Ergebnis bat Schiedsrichter Florian Lechner zum Pausentee.
Aufstellung Hallescher FC: Gebhardt – Kreuzer (61. Halangk), Nietfeld, Landgraf, Hug – Casar - Berko, Deniz (61. Herzog), Gayret, Steczyk (52. Löder) – Müller (68. Bolyki)
Aufstellung Rot-Weiss Essen: Golz – Plechaty, Rios Alonso (11. Kourouma), Herzenbruch, Kefkir – Götze (87. Rother), Eisfeld (71. Müsel) – Ennali, Harenbrock, Young (87. Holzweiler) – Engelmann
Tore: 1:0 Herzenbruch (Eigentor, 39.), 2:0 Bolyki (75.)
Zuschauer: 12.773
Schiedsrichter: Florian Lechner
Nach dem Seitenwechsel hatte Essen erneut die große Chance zum Torerfolg, aber Lawrence Ennali (54.) konnte den Ball nicht im Tor unterbringen. RWE war vor dem gegnerischen Gehäuse einfach nicht konsequent und zielstrebig genug - wie so oft. Das wurde bestraft: Halle erhöhte nach einer Standard auf 2:0 (75.). Andor Bolyki köpfte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor, da sah auch der zuletzt so starke Jakob Golz nicht gut aus.
Durch das Gegentor wurde RWE der Stecker gezogen. Torben Müsel (84.) hatte zwar noch eine hochkarätige Möglichkeit, aber auch der HFC hätte das 3:0 erzielen können.
RWE muss jetzt auf Schützenhilfe hoffen. Wenn der VfB Oldenburg am Sonntag nicht gegen den FSV Zwickau (13 Uhr) gewinnt, dann ist der Klassenerhalt in trockenen Tüchern. Sonst droht ein richtiges Endspiel am letzten Drittliga-Spieltag gegen den SC Verl (27. Mai).
Das hatte sich Essen anders vorgestellt, aber offensiv war diese Darbietung schlicht zu wenig. RWE hat aber weiterhin den Liga-Verbleib in der eigenen Hand. Dem HFC reichte eine mittelmäßige Leistung für einen 2:0-Heimerfolg.