Einen besonderen sportlichen Wert hat das Gastspiel des MSV Duisburg beim FC Ingolstadt am Freitagabend (19 Uhr, RS-Liveticker) nicht mehr. Die Zebras sind bereits gerettet, während die Schanzer im Vorfeld der Partie einen Punkt vom Klassenerhalt entfernt sind.
Und dennoch wird es ein besonderes Duell. Zum ersten Mal wird Ivica Grlic nach seiner Ära in Meiderich mit einem anderen Verein auf den MSV treffen. Im April heuerte er als Sportdirektor beim FCI an, nachdem der 47-Jährige insgesamt knapp 20 Jahre als Spieler und Sportchef bis Februar 2022 für Duisburg tätig war.
Grlic kam gemeinsam mit Trainer Michael Köllner nach Ingolstadt, das im Laufe der Saison heftig abstürzte. Noch nach dem 1:0-Hinspielsieg in Duisburg im November wähnten sich die Bayern auf dem Weg in Richtung Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga.
Doch es folgte eine Negativserie mit nur einem Sieg aus zwölf Partien. Weder Rüdiger Rehm noch Nachfolger Guerino Capretti konnten den Trend stoppen. Plötzlich schwebte Ingolstadt in Abstiegsgefahr. Diese Sorgen sind inzwischen abgelegt. Unter Köllner, dem dritten Coach der Saison, konnte der frühere Bundesligist angesichts dreier Niederlagen und zwei Siegen noch nicht nachhaltig überzeugen.
Zuletzt verloren die Ingolstädter 0:1 beim Halleschen FC. "Die Liga ist sehr eng, jeder kann jeden schlagen. Das haben wir gesehen", sagte Köllner im Rückblick auf der Pressekonferenz vor dem Duisburg-Spiel. In dieser Woche habe er sein Team im Training sehr aufmerksam erlebt. "Das, was wir uns vorgenommen haben, konnten wir auch umsetzten. Dennoch zählt natürlich das Spiel morgen, in dem wir wieder drei Punkte holen möchten."
Und ein Lob für den kommenden Gegner hatte der 53-jährige Coach auch noch übrig. "Duisburg hat in den vergangenen Wochen stark gepunktet und sich mit einigen Personalwechseln aus dem unteren Tabellendrittel befreit", sagte Köllner. "Sie spielen guten Fußball."
Genau wie der MSV tritt Ingolstadt am Freitagabend mit einem dezimierten Kader an. Mit Pascal Testroet fällt der zweitbeste Stürmer (zehn Tore) aus, ebenso wie Maximilian Dittgen, Nikola Stevanovic, David Kopacz, Maurice Dehler und Thomas Rausch. Ein Einsatz von Calvin Brackelmann ist fraglich, während der zuletzt verletzte Visar Musliu sein Comeback im Kader feiern könnte.