Es war ein bitterer Sonntagnachmittag für Rot-Weiss Essen. Der Traditionsklub kassierte vor 17.077 Zuschauern eine überraschend deutliche 0:3-Niederlage gegen den SV Waldhof Mannheim und verpasste einen wichtigen Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
Zwar beträgt der Vorsprung auf die verbotene Zone - wie vor dem Spieltag - weiterhin fünf Punkte, aber der Trend der letzten Wochen spricht klar gegen RWE. In der Offensive fiel den Hausherren gegen einen abgezockten Gegner kaum etwas ein und in der Defensive leistete sich Essen zu viele einfache, individuelle Fehler. Es war einer der schwächsten Heimauftritte in dieser Saison.
Mit Felix Herzenbruch (5. Gelbe Karte) und Björn Rother (Rotsperre) fehlten zwei erfahrene Defensivspezialisten gesperrt. Zu allem Überfluss mussten gegen Mannheim mit Andreas Wiegel und Felix Bastians zwei weitere Stammverteidiger frühzeitig verletzt ausgewechselt werden.
Wiegel sprach anschließend selbst in den Katakomben von einer Prellung am Fuß, weshalb er bereits nach rund einer halben Stunde den Platz verlassen musste. Zu der Situation bei Kapitän Bastians sagte RWE-Coach Christoph Dabrowski nach dem Abpfiff:
Ich kann noch nicht genau beurteilen, ob es schlimmer ist. Da müssen wir die Diagnose abwarten.
Christoph Dabrowski über Bastians.
"Bei Felix sind wieder die Adduktorenprobleme der letzten Wochen aufgetreten. Deswegen ging es für ihn nicht weiter und wir mussten leider den Wechsel vollziehen. Ich kann noch nicht genau beurteilen, ob es schlimmer ist. Da müssen wir die Diagnose abwarten. Es war natürlich extrem bitter, weil Herzenbruch und Rother genau so ausgefallen sind wegen ihren Sperren. Wir wollen aber nicht jammern, sondern der Blick geht immer nach vorne."
Damit drohen vor dem wichtigen Auswärtsspiel in Zwickau (23. April, 14 Uhr) zwei wichtige Defensivsäulen auszufallen. Dazu muss Rother noch in dieser Partie passen und Niklas Tarnat fällt mit seiner fünften Gelben Karte ebenfalls aus. Ein ganzes Quartett an Defensivspielern würde damit nicht zur Verfügung stehen.
Einzig Herzenbruch kehrt wieder in den Kader zurück. Wie wichtig der Mentalitätsspieler für RWE ist, war am Sonntag deutlich sichtbar. Es sind keine guten Voraussetzungen für den Drittligisten, trotzdem ist ein Sieg fast schon Pflicht, um nicht noch weiter in den Tabellenkeller abzurutschen.