Wer erinnert sich an den 15. Oktober 2022 zurück? Rot-Weiss Essen traf zum ersten Mal seit 2007 in einem Heimspiel auf Dynamo Dresden. Die Partie endete vor 18.300 Zuschauern 1:1-Remis. RWE spielte eine starke erste Hälfte, führte mit 1:0 und hätte gegen überforderte Gäste schon das 2:0 oder 3:0 nachlegen können.
Doch mit dem umstrittenen Platzverweis gegen Andreas Wiegel (52. Minute) kippte die Partie. Dresden machte mehr Druck und belohnte sich in der 89. Minute durch den Ausgleichstreffer von Manuel Schäffler.
Vor dem Rückspiel am Samstag (08. April, 14 Uhr) sind die Vorzeichen etwas anders. Der Zweitliga-Absteiger aus Dresden befindet sich seit dem Jahreswechsel in einer hervorragenden Verfassung und gewann neun der letzten 13 Partien.
Durch die starke Serie kletterte die Elf von Coach Markus Anfang aus dem Tabellenmittelfeld auf Rang vier, der am Ende der Saison (wegen der Platzierung von Freiburg II) zur Relegation berechtigen würde. Die einzige Niederlage in diesem Zeitraum setzte es am 25. März beim Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth (1:2).
Entsprechend kennt RWE-Coach Christoph Dabrowski die Schwere der Aufgabe. Selbstvertrauen tankte seine Elf durch den 2:0-Sieg über den Tabellenzweiten SC Freiburg II am vergangenen Spieltag:
"Dynamo hat klare Ziele, die wollen mit Sicherheit in die 2. Liga. Der Gegner ist sehr ambitioniert und es wird ein schwieriges Auswärtsspiel, aber wir brauchen auch Punkte, um die Klasse zu halten. Wir werden in der Leidensfähigkeit maximal unterwegs sein müssen. Dresden ist eine dominante Ballbesitzmannschaft. Wir müssen extrem viel Lauffreude an den Tag legen und auch den Mut haben, um Nadelstiche zu setzen. Der Erfolg gegen Freiburg hat sehr gutgetan. Das war in den letzten Tagen bei den Jungs spürbar. Der Sieg war schon ein Brustlöser und die Energie und Stimmung im Training waren da."
18 Tore, das spricht für sich. Er ist sehr spielstark und abschlussstark. Wir müssen das im Kollektiv lösen und die Bereitschaft haben, intensiv und mutig in die Zweikämpfe zu gehen und dem Gegner weh zu tun. Ich glaube, dass die Spieler mit dieser fußballerischen Qualität das nicht so gerne haben.
Christoph Dabrowski über Ahmet Arslan.
Besonders aufpassen müssen die Rot-Weissen, die in diesem Jahr in der Liga auswärts noch sieglos sind, auf den Top-Torjäger der Liga: Ahmet Arslan. Der 29-jährige offensive Mittelfeldspieler war bislang an 26 Treffern (18 Tore, 8 Vorlagen) direkt beteiligt und ist der Unterschiedsspieler bei Dynamo. In den vergangenen zwölf Partien traf er zehnmal.
Der RWE-Trainer weiß um die Stärken des Top-Scorers: "Er ist ein Spieler, der aus der 2. Liga kommt und eine hohe individuelle Klasse hat – gerade im Torabschluss. 18 Tore, das spricht für sich. Er ist sehr spielstark und abschlussstark. Wir müssen das im Kollektiv lösen und die Bereitschaft haben, intensiv und mutig in die Zweikämpfe zu gehen und dem Gegner weh zu tun. Ich glaube, dass die Spieler mit dieser fußballerischen Qualität das nicht so gerne haben."