"Wir haben ein ganz klares Ziel, nächstes Jahr im DFB-Pokal zu spielen", betonte Christoph Dabrowski vor dem Niederrheinpokal-Halbfinale beim 1. FC Bocholt.
Gesagt, getan: RWE setzte sich mit 6:5 im Elfmeterschießen vor ausverkauftem Haus "Am Hünting" durch. Doch dieser Sieg hing am seidenen Faden.
Dabei sah der Favorit lange Zeit durch den frühen Führungstreffer von Ron Berlinski (5.) wie der sichere Sieger aus, aber Bocholts Publikumsliebling Andre Bugla (85.) erzielte kurz vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit den verdienten 1:1-Ausgleich. In der Verlängerung waren die Hausherren dem Sieg näher, aber letztendlich setzte sich Essen glücklich im Elfmeterschießen durch.
Dadurch sicherte sich RWE das Finalticket gegen Rot-Weiß Oberhausen am 03. Juni – das Traum-Endspiel aller Essener und Oberhausener Fans. Die Art und Weise störte allerdings Trainer Dabrowski. Speziell mit der Vorstellung in der zweiten Halbzeit und Verlängerung konnte der 44-Jährige alles andere als zufrieden sein.
Seine Mannschaft wurde immer passiver und durfte sich so nicht über den Ausgleichstreffer beschweren. "Das war ein Wahnsinns-Pokalabend und das erwartet schwere Spiel. In der ersten Halbzeit haben wir die Bedingungen angenommen, aber nach dem Seitenwechsel hat Bocholt uns vorgemacht, wie man so einen Pokal-Fight annimmt. Wir haben den Gegner aufgebaut und Bocholt hat dann hochverdient den Ausgleich erzielt. So haben wir uns das nicht vorgestellt", erklärte Dabrowski.
Der Fußballlehrer bemängelte die fehlende Bereitschaft und Mentalität: "Die zweite Halbzeit war schon sehr enttäuschend und es wurde in der Verlängerung nicht besser. Ich hätte mir gerade von den erfahrenen Spielern mehr Konsequenz, Ruhe und Souveränität gewünscht. Das war nicht der Fall und das müssen wir uns ankreiden lassen. Am Ende waren wir der glückliche Sieger, aber wir sind natürlich sehr froh über den Einzug ins Pokalfinale."
In der Englischen Woche geht es Schlag auf Schlag weiter für Rot-Weiss Essen. Bereits am Samstag (01. April, 14 Uhr) steht die nächste wichtige Partie auf dem Programm. Mit der Zweitvertretung des Bundesligisten SC Freiburg reist der Tabellenzweite an die Essener Hafenstraße. Da benötigt der Aufsteiger eine deutlich bessere Leistung.