3:2 gegen den SC Paderborn im Stadion an der Hafenstraße, 2:2 beim niederländischen Zweitligisten De Graafschap und 1:4 gegen Europaokal-Teilnehmer PSV Eindhoven: Das waren die bisherigen drei Tests von Rot-Weiss Essen in der laufenden Wintervorbereitung.
Die letzten beiden Spiele gegen die Mannschaften aus den Niederlanden fanden an einem geheimen Ort und unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Medien inbegriffen, statt.
Warum das so ist, erklärt Jörn Nowak gegenüber RevierSport.
Der RWE-Sportchef sagt: "Zunächst muss ich sagen, dass es in diesem Jahr überhaupt schwierig ist Testspiele zu vereinbaren. Jede Liga hat eine andere Vorbereitungszeit. Die Regionalliga hat lange gespielt und startet erst mit der Vorbereitung, die Oberliga ebenfalls. Wir Drittligisten sind schon länger im Training, manche Klubs auch im Trainingslager. Da muss man schon auch ins Ausland schauen, um Testspiel-Gegner zu finden."
Das ärgert mich schon sehr, besonders für unsere Allesfahrer tut es mir leid. Leider hat sich RWE aber durch einige Chaoten einen bestimmten Ruf jahrelang erarbeitet.
Jörn Nowak
Und diese Spiele sind für RWE besonders schwer zu organisieren, wie Nowak betont: "Leider kommt für uns noch die behördliche Hürde hinzu. Wir müssen uns den Bestimmungen der Sicherheitsbehörden unterwerfen. Und die sind so gestrickt, dass die Spiele oft nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit und sogar ohne Kenntnis der Öffentlichkeit, auch der Medien, stattfinden dürfen. Das ärgert mich schon sehr, besonders für unsere Allesfahrer tut es mir leid. Leider hat sich RWE aber durch einige Chaoten einen bestimmten Ruf jahrelang erarbeitet. Die aktuelle Einstellung bei den Sicherheitsbehörden zu durchbrechen, ist alles andere als leicht. Wir machen unseren Standpunkt immer wieder klar, können aber nicht versprechen, dass kurzfristig ein Umdenken stattfindet."
RWE befindet sich auf einer Art "schwarzen Liste". Auch weitere Vereine stehen auf dieser, sagt Nowak. Wann und wie RWE von dieser Liste der Sicherheitsbehörden wieder heruntergenommen wird, wissen auch die Essener Verantwortlichen nicht.
Dass solche Spiele, also die Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit, im Stadion an der Hafenstraße stattfinden, ist nicht möglich. Nowak erläutert: "Solche Testspiele könnten nicht bei uns stattfinden. Unser Stadiongelände ist dafür nicht geeignet. Wir könnten uns nicht abschotten. Wir haben Fans, die den Fanshop oder die Geschäftsstelle besuchen. Man kann aus einigen Ecken in das Stadion schauen. Zudem wollen wir unseren Rasen, den wir bekanntlich mit den Frauen der SGS Essen nutzen, nicht überstrapazieren."
Elf Tage vor dem Restrundenstart gegen den Halleschen FC (Samstag, 14. Januar, 14 Uhr, RevierSport-Liveticker) zeigt sich Essens Sportchef mit der Vorbereitung zufrieden.
Nowak: "Es ist noch zu früh, um ein Fazit zu ziehen. Wir haben aber gut improvisiert, als wir den Winter-Einbruch im Dezember hatten. Da konnten wir die eisige Woche gut überbrücken. Bislang läuft die Vorbereitung auch ordentlich. Ein paar grippale Infekte gehören in dieser Zeit dazu. Ein geplantes Testspiel, kurz vor dem Jahreswechsel, musste leider abgesagt werden. Wir hätten gegen den holländischen Erstligisten Cambuur auf halber Strecke zwischen Essen und Cambuur getestet, doch leider war der Platz nicht bespielbar. Dafür haben wir am Dienstag gegen die PSV Eindhoven getestet." Und mit 1:4 verloren.