Duisburgs Kapitän Moritz Stoppelkamp sagte nach dem 2:0-Sieg in Aue, dass die Mannschaft die Unruhen rund um den Konflikt mit Schauinsland-Reisen-Leiter Andreas Rüttgers, der den Geschäftsführer Sport Ralf Heskamp harsch kritisierte, komplett ausblenden würde.
Wie schon vor einer Woche gegen die SpVgg Bayreuth war am Samstag vor dem Spiel gegen Ingolstadt erneut ein riesiges Banner auf der Gegentribüne platziert. Diesmal mit der klaren Forderung der Fans: "Rüttgers das WLAN kappen – sachliche Verhandlungen jetzt!" Anfang der zweiten Halbzeit folgte die Botschaft: "Erst Rom erbauen und dann verbrennen? Rüttgers = Nero, wir erkennen!"
Vor Anpfiff meldete sich nun auch Ingo Wald am Mikrofon von Magenta Spot zu den Schlagzeilen zu Wort. "Es ist schon sehr unglücklich und belastend", sagte der Präsident und dankte Schauinsland-Reisen und Gesellschafter Gerald Kassner für die Unterstützung in den vergangenen Jahren. Der MSV-Präsident sprach dabei nicht nur für die Gremien, sondern auch für alle Fans im Stadion.
Wald weiter: "Die Situation ist nicht optimal, weil es eigentlich nichts Schlimmes ist, Meinungsverschiedenheiten zu haben. Das gehört dazu. Eine Partnerschaft muss sie auch aushalten. Kritisch ist, in welcher Art man sich öffentlich unterhält. Das Forum ist von Fans für Fans gemacht. Und da sollten weder Vereinsoffizielle, noch Sponsoren oder dem MSV nahestehende Personen schreiben."
Der 64-Jährige befürchtet, dass jeder neue Satz nur noch mehr Fragen aufwerfen würde, als dass diese beantworten werden würden.
Mein Wunsch ist, dass alle Beteiligten erst mal einen Gang zurückschalten, alles sacken lassen und Gespräche führen. Dann geht es um den Verein und nicht um Personen. Das Beste für den Verein ist das Entscheidende.
Ingo Wald.
Hintergrund: Sponsoren-Vertreter Rüttgers wirft der Person Heskamp mit voller Überzeugung vor, ein vor der Saison festgelegtes sportliches Konzept nicht umzusetzen. Dieses sei aus Walds Sicht allerdings eine Leitplanke, wo sich die Verantwortlichen bewegen können. "Da ist nicht alles in Stein gemeißelt und man kann auch mal links, rechts abweichen. Die Diskussion, die man stellen muss, ist, wer entscheidet, ob man abgewichen ist oder nicht. Da kann man drüber diskutieren und das ist gut. Aber die Personalfragen gehören nicht dazu."
Auf die Frage, wie realistisch es sei, dass der Hauptsponsor tatsächlich aussteigen würde, antwortete Wald: "Die Wahrscheinlichkeit ist sicher gegeben. Das wird man sehen. Mein Wunsch ist, dass alle Beteiligten erst mal einen Gang zurückschalten, alles sacken lassen und Gespräche führen. Dann geht es um den Verein und nicht um Personen. Das Beste für den Verein ist das Entscheidende." Die Entwicklung des Konflikts wird auch nach dem letzten Drittligaspiel des Jahres mit Sicherheit spannend zu beobachten sein.