Die Laune war gut. Endlich wieder, wird sich jeder MSV-Fan gedacht haben. Statt noch weiter abzurutschen konnte die Mannschaft von Torsten Ziegner den Negativtrend stoppen und beim gut in die Saison gekommenen SV Wehen Wiesbaden einen Sieg einfahren, mit dem im Vorfeld nicht unbedingt zu rechnen war. Die Feierlichkeiten mit den 700 mitgereisten Gästefans, die für eine Heimspielatmosphäre in der Brita-Arena sorgten, dauerte nach Abpfiff noch einige Zeit an.
Maßgeblich am wichtigen Dreier beteiligt waren am Freitagabend auch die Spieler, die zuletzt weniger auf sich aufmerksam machen konnten oder in Kreisen der Anhängerschaft harsch kritisiert worden waren. Aziz Bouhaddouz konnte nach seinem wichtigen Tor gegen Viktoria Köln zwar nicht erneut treffen, zeigte dafür eine ganz andere Körpersprache als zuletzt. Auch die Flanken des temporeichen Rechtsaußens Marvin Ajani fanden seinen Mann. Joker Kolja Pusch erzielte sein erstes Saisontor, nachdem der Offensivmann zweimal zuletzt die gesamten 90 Minuten auf der Bank schmorrte.
Bouhaddouz, Ajani und Pusch mit starken Leistungen
Nicht nur der Aufschwung der drei lässt hoffen. Denn vor der durch die WM in Katar bedingten langen Winterpause hat der MSV Duisburg noch zwei ungemein wichtige Spiele vor der Brust. Nach dem Heimspiel gegen Aufsteiger und Schlusslicht Bayreuth, geht es am darauffolgenden Dienstag in der Englischen Woche zum Zweitliga-Absteiger nach Aue. Da sind sechs Punkte fast schon Pflicht. Auch Sportchef Ralf Heskamp fordert bis zum Jahresende möglichst viele Zähler.
Ziegner hingegen will den Rückenwind mit in die nächsten Partien nehmen und zeigen, wie viel der Erfolg aus Wiesbaden wert ist. „Wichtig, dass wir den Sieg nicht nehmen, um nachzulassen oder überheblich zu werden. Wir mussten uns das hart erkämpfen und wissen, wie unangenehm die letzten Wochen waren. Ich werde den Jungs immer wieder die Szenen und Situationen zeigen, die ausschlaggebend dafür waren, warum wir das Spiel gewonnen haben. Wir werden das angehen und weiter konzentriert sein“, betonte der Trainer am Mikrofon von Magenta Sport.
Zum Abschluss der Wochen der der Wahrheit kommt am 12. November dann noch der FC Ingolstadt in die Schauinsland-Reisen-Arena. Dass die Zebras auch gegen ein Top-Team der 3. Liga gewinnen können, haben sie am 14. Spieltag gezeigt.