Zuletzt gab es in der 3. Liga die Fälle Türkgücü München und KFC Uerdingen. Beide Klubs mussten Insolvenz anmelden, doch sie sind nicht die einzigen Vereine, die eine Saison in der 3. Liga nicht beenden konnten.
Daher hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Konsequenzen - speziell aus den Insolvenzfällen der vergangenen beiden Jahre in der 3. Liga - gezogen und weitere Verschärfungen für das Zulassungsverfahren beschlossen.
Seit Freitag steht der Plan, der ab dem 1. Dezember in Kraft treten wird.
Beschlossen wurde:
Wer seine Personalkosten in einer Saison deutlich überschreitet, kann zu einer Geldstrafe auch einen Punktabzug von einem bis drei Zählern erhalten.
Klubs, deren Gesamterträge zu 80 Prozent oder mehr für Personalaufwendungen im Spielbetrieb verwendet werden, müssen eine zusätzliche Liquiditätsreserve in Höhe von 1 Million Euro hinterlegen. Erfahrungen der letzten Jahre hätten gezeigt, dass Klubs mit hohen Personalkosten im Spielbetrieb bei gleichzeitig geringer Ertragskraft einer besonderen wirtschaftlichen Gefährdung ausgesetzt sind.
Mit der zusätzlichen Liquiditätsreserve soll ein Risikopuffer geschaffen werden und zugleich die Hürde für die Klubs höher gesetzt werden, überhaupt derart stark ins wirtschaftliche Risiko zu gehen.
Rot-Weiß Ahlen, Alemannia Aachen, Kickers Offenbach, FSV Frankfurt, VfR Aalen, Rot-Weiß Erfurt, Chemnitzer FC, 1. FC Kaiserlautern, KFC Uerdingen, Türkgücü München
Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung, betont: "Die Vorfälle um den KFC Uerdingen und Türkgücü München haben einen Schatten auf die 3. Liga geworfen und die insgesamt positive Entwicklung der Liga erheblich getrübt. Daraus haben wir Lehren gezogen und in Zusammenarbeit mit dem Ausschuss 3. Liga und seinen Vereinsvertretern zielgerichtet reagiert. Ziel der beschlossenen Verschärfungen ist eine wirksamere Prävention und eine noch höhere Transparenz in den Regularien des Zulassungsverfahrens."
In der Saison 2023/24 werden zudem Maßnahmen gestartet, die eien Task Force vor einem Jahr erarbeitet hatte. So gibt es verschärfte Vorgaben zur Eigenkapitalauflage sowie die Modifikation des Financial Fairplay 3. Liga, das künftig als feste Auflage in das Zulassungsverfahren integriert ist.