Simon Engelmann, Rot-Weiss Essens Torjäger vom Dienst, war frustriert, als er durch die Katakomben zum vereinbarten Interview kam.
Denn: RWE verpasste auch bei der SpVgg Bayreuth den ersten Sieg der Saison und kam im Aufsteigerduell nicht über ein 1:1 (0:1)-Remis hinaus – zu wenig für die Ansprüche der Essener. Die Folge war, dass Rot-Weiss nach sechs Drittliga-Spielen auf dem letzten Tabellenplatz steht und die Rote Laterne innehat.
Wir müssen uns einfach belohnen, aber aktuell schaffen wir es nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Es scheint wie verhext zu sein.
Simon Engelmann.
Nach dem Abpfiff ärgerte sich der 33-jährige Engelmann: "Wir wollten unbedingt gewinnen und den ersten Dreier einfahren. Jetzt stehen wir wieder mit einem Punkt da. Nach dem frühen Rückstand hatten wir sehr viele Chancen, um das Spiel noch zu drehen. Irgendwie wollte der Ball nicht rein. Der Keeper von Bayreuth hat zweimal überragend gegen mich pariert. Wir müssen uns einfach belohnen, aber aktuell schaffen wir es nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Es scheint wie verhext zu sein."
Den Ausgleich durch Isaiah Young (55.) bereitete der vierfache Regionalliga-Torschützenkönig mustergültig vor. Erst konnte er durch sein Pressing einen Einwurf erzwingen und dann legte er den Ball auf Young ab. "Es ist ganz egal, wer die Tore schießt. Wir müssen zusehen, dass wir Spiele gewinnen", betonte der Goalgetter, der in dieser Saison schon dreimal knipste.
Eine Situation in der Partie, die für die Rot-Weissen ärgerlich, eigentlich sogar nicht zu entschuldigen war, spielte sich in der zweiten Minute ab. Bayreuth bekam einen Freistoß zugesprochen – Luke Hemmerich bediente in der Mitte Markus Ziereis, der per Kopf die frühe Führung für die Hausherren erzielte. Dabei hatte das Essener Trainerteam vor dem Spiel extra noch vor den Standardsituationen der Spielvereinigung gewarnt, doch ähnlich wie beim Derby in Duisburg stimmte die Zuteilung bei der Raumverteidigung nicht und RWE lief erneut einem frühen Rückstand hinterher.
"Das darf einfach nicht passieren. Wir nehmen uns vor dem Spiel vor, dass wir kompakt stehen, aggressiv und bissig sind und dann führt die erste Aktion direkt zum Gegentor. Da müssen wir konsequenter verteidigen. Das hat uns in der letzten Woche gegen Ingolstadt schon das Genick gebrochen", analysierte Engelmann.
Wir müssen weiter Gas geben und hoffen, dass wir bald eine kleine Serie starten. Aber aktuell ist es echt schwer, muss ich sagen.
Der Torjäger über die aktuelle Situation.
Klar ist: RWE muss langsam in die Erfolgsspur finden, damit der Abstand zum rettenden Ufer nicht größer wird. Noch ist die Saison jung, aber die Mannschaft braucht Siege. Die nächste Chance gibt es am kommenden Freitag (02. September, 19 Uhr) gegen den FC Erzgebirge Aue. Simon Engelmann hofft, dass der Knoten platzt: "Wir müssen weiter Gas geben und hoffen, dass wir bald eine kleine Serie starten. Aber aktuell ist es echt schwer, muss ich sagen."