Rot-Weiss Essen blieb auch am am 6. Spieltag der laufenden Drittliga-Saison sieglos. Im Aufsteiger-Duell bei der Spielvereinigung Bayreuth kam der amtierende Regionalliga-West-Meister nicht über ein 1:1 (0:1)-Remis hinaus.
"Wir müssen stabil stehen und einen frühen Rückschlag verhindern. Sonst wird es für den Kopf wieder schwer", betonte RWE-Trainer Christoph Dabrowski noch vor dem Spiel bei den Franken. Und was passiert? Nach 120 Sekunden köpfte Markus Ziereis (2.) nach einer Flanke des gebürtigen Esseners Luke Hemmerich die Bayreuther in Führung - Schock für RWE! Felix Herzenbruch hatte das Kopfball-Duell gegen Ziereis, der am Freitag (26. August), seinen 30. Geburtstag feierte, verloren.
Und nur drei Minuten später fast der nächste Rückschlag für die Essener: Wieder schaffte es RWE nicht, eine Flanke zu unterbinden. Dieses Mal kam Alexander Nollenberger zum Kopfball, aber Felix Wienand parierte stark. Er vertrat Essens Nummer eins Jakob Golz, der aufgrund von Nackenbeschwerden, passen musste.
Schiedsrichter: Mario Hildenbrand.
RWE: Wienand - Kefkir (82. Harenbrock), Heber, Bastians, Herzenbruch, Römling - Ennali (82. Berlinski), Eisfeld (41. Fandrich), Tarnat, Young - Engelmann (87. Rios Alonso).
Tore: 1:0 Ziereis (2.), 1:1 Young (55.).
Gelbe Karten: Kleine (Trainer), F. Weber - Bastians, Römling, Heber, Ennali.
Gelb-Rot: Römling (86., wiederholtes Foulspiel).
Zuschauer: 3920.
Die Bayreuther nahmen einen Gang raus und RWE kam nach 15, 20 Minuten besser ins Spiel. Und siehe da: In der 21. Minute hatte Felix Bastians nach einer Flanke von Geburtstagskind Oguzhan Kefkir (31 Jahre alt) die große Chance zum Ausgleich. Bayreuth-Keeper Sebastian Kolbe verhinderte mit einem tollen Reflex das 1:1. Auf der anderen Seite dann wieder die Spielvereinigung: Nollenberger auf Ziereis, der zieht einen Ball in den Sechzehner und Stefan Maderer verpasste mit seiner Grätsche nur hauchdünn den Ball und das Essener Gehäuse.
Und es ging wieder in die andere Richtung: Herzenbruch (26.) versuchte es aus der Drehung, der Schuss wurde abgeblockt und es gab schon nach 26 Minuten die sechste Ecke für RWE - aber wieder wurde diese nicht gefährlich.
Aufregung nach einer halben Stunde: Nach einem Hemmerich-Freistoß soll Moritz Römling der Ball an die Hand geköpft worden sein. Der Schiedsrichter ließ weiterspielen. Bayreuths Trainer beschwerte sich daraufhin an der Seitenlinie vehement und sah die Gelbe Karte.
Es blieb beim offenen Schlagabtausch in den ersten 45 Minuten. RWE war am 1:1 nah dran - wie in der 32. Minute: Niklas Tarnat mit einer guten Verlagerung auf Moritz Römling, der den Ball direkt in die Mitte passte. Dort stand Simon Engelmann und zog ab, der Ball wurde aber abgeblockt. Kurze Zeit später traf Engelmann (34) aus der Drehung das Tor, stand aber im Abseits.
Eisfeld muss noch vor der Pause ausgewechselt werden
In der 37. Minute ein dickes Ding dann wieder für die Hausherren: Tim Latteiers Schuss wollte Moritz Römling klären, traf den Ball aber nicht richtig. Das Spielgerät flog hoch durch den Strafraum und landete bei Nollenberger, dessen Kopfball an die Latte ging. Glück für RWE! In der 41. Minute musste dann Thomas Eisfeld mit Knieproblemen ausgewechselt werden, Clemens Fandrich kam rein und gab sein RWE-Debüt. Kurz vor der Halbzeit verpasste noch Niklas Tarnat (45.) mit einem tollen Freistoß den Ausgleich nur um Haaresbreite.
RWE kam gut aus der Halbzeitpause und hatte in der 53. Minute auch die nächste gute Möglichkeit zum Ausgleich: Engelmann lupfte den Ball in die Mitte, dort stand aber mit Lawrence Ennali der falsche Spieler. Der Außenstürmer ist nicht für seine Kopfballstärke bekannt und konnte den Ball nicht im Tor unterbringen.
RWE erzielt hochverdienten Ausgleich
Doch dann endlich, verdient und überfällig: Kefkir mit einem langen Einwurf, Heber und Römling verlängern auf Engelmann per Kopf, dieser legte ebenfalls per Kopf ab und Isaiah Young ballerte das Leder aus wenigen Metern in die Maschen - 1:1 (55.).
Die Bayreuther rührten in Halbzeit zwei relativ frühzeitig den Beton an und kamen nur noch selten gefährlich vor das RWE-Gehäuse. Derweil hatten die Essener durch Engelmann (69.) die dicke Chance zur 2:1-Führung. Doch der Essener Stürmer, der schon drei Tore in dieser Saison erzielte, scheiterte mit seinem Schussversuch knapp.
1000 RWE-Fans sorgen für eine gute Stimmung - Berlinski vergibt Super-Chance
Die 3920 Zuschauer - darunter rund 1000 Fans aus Essen - im Hans-Walter-Wild-Stadion mussten in den letzten 20 Minuten ohne Torchancen auskommen. Ausgenommen, die Situationen in der 83. Minute und in der vierten Minute der Nachspielzeit: Der agile Engelmann (83.) zwang Kolbe zu einer Glanztat und der frisch eingewechselte Berlinski verpasste den Abstauber zum 2:1. Und dann die Super-Chance: In der 94. Minute steht Berlinski plötzlich im Strafraum blank, dreht sich, schießt und der Ball geht über das Tor. Was für eine vergebene Einschussmöglichkeit!
Es blieb beim 1:1-Remis im Aufsteiger-Duell zwischen Bayreuth und Essen - zu wenig für beide Mannschaften. RWE ist nach dem Ergebnis und den Resultaten der Konkurrenten nach sechs Spieltagen Schlusslicht der 3. Liga.