Bei Rot-Weiss Essen herrscht aktuell viel Gesprächsbedarf. Wie sagt man so schön: Die Köpfe werden zusammengesteckt.
RWE sucht nach Lösungen und Verstärkungen, um in der 3. Liga sportlich anzukommen. Denn 4:12-Tore und ein Punkt nach vier Spielen beweisen, dass bei Rot-Weiss Essen personelle Wechsel vorgenommen werden müssen, damit der Aufsteiger in der dritthöchsten Spielklasse des deutschen Profifußballs konkurrenzfähig ist.
Hat RWE etwa die 3. Liga unterschätzt? Dagegen wehrt sich Sportdirektor Jörn Nowak im RevierSport-Gespräch. Nowak betont: "Das Niveau der 3. Liga haben wir nicht unterschätzt und wir sind nach wie vor überzeugt, dass sich unsere Spieler an das Niveau anpassen werden. Leider haben wir in den ersten Spielen zu viele spielentscheidende, individuelle Fehler produziert. Das ist sicherlich auch der Qualität des Gegners geschuldet, aber da müssen wir uns schon an die eigene Nase fassen."
Mindestens drei Spieler sollen noch abgeben werden - RevierSport berichtete - und dafür neue Profis verpflichtet werden. Das bestätigt auch Nowak gegenüber dieser Redaktion: "Unsere kurzfristigen Ziele sind klar: Wir wollen uns in der Defensive stabilisieren und nach vorne mehr Torgefahr ausstrahlen. Wenn es bezahlbare Spieler auf dem Markt gibt, die uns dabei helfen, werden wir handeln."
Dass gehandelt werden muss, verdeutlicht auch Nowak noch einmal. Er sagt: "Wir haben in den ersten Spielen Defizite aufgezeigt bekommen und schauen natürlich auf dem Transfermarkt vorrangig nach Spielern, die uns helfen, unser Schwächen abzustellen."
Zuletzt wurde darüber spekuliert, wie viel Geld Rot-Weiss Essen für Verstärkungen zur Verfügung hat. Weder André Helf, noch Jörn Nowak wollten die Summe genau beziffern. Nach RevierSport-Informationen steht ein mittlerer sechsstelliger Betrag zur Verfügung. "Unser klar definiertes Saisonbudget für die erste Mannschaft bietet noch Spielraum, zudem kann und sollte es durch mögliche Abgänge bis zum Ende der ersten oder spätestens zweiten Transferperiode entlastet werden", erklärt Sportchef Nowak.
Der 36-jährige Aufstiegsmanager nimmt natürlich auch nach den ersten vier verpatzten Spielen die Stimmung rund um die Hafenstraße wahr. Auch seine Person wurde in den Sozialen Medien schon kritisiert. Doch darüber will sich Nowak keine Gedanken machen, wie er erläutert: "Die Stimmungslage kriegt man zwar mit, allein schon aus den Gesprächen mit unseren Kollegen aus der Presseabteilung. Aber das können wir nur durch harte Arbeit und gute Ergebnisse beeinflussen. Nur darauf liegt unser Fokus."
Derweil spricht Nowak einen großen Dank für die Besucher im Stadion aus. Die Fans, die die Mannschaft in den ersten vier Spielen von der ersten bis zur letzten Minute unterstützt haben, sind für Nowak einmalig. Er betont: "Das ist überragend und alles andere als alltäglich. Die Mannschaft hat sich den Kredit erspielt und die Fans haben ein sehr feines Gespür für die ungewohnte und schwierige Situation. Dennoch müssen wir, muss die Mannschaft das Vertrauen zurückzahlen. Nur gemeinsam werden wir aus der negativen Phase herauskommen und unsere Fans spannen sich momentan bemerkenswert vor den Karren."