Vier Heimspiele, vier Niederlagen, 7:18 Gegentore: so lautet die jüngste Bilanz des MSV Duisburg. Dazwischen lagen in diesem Jahr 2022 noch die 1:0-Auswärtssiege in Havelse und Wiesbaden. Der MSV rangiert wieder auf einem Abstiegsplatz.
Der heftigen Kritik des Fan-Umfeld beugte sich am Sonntag, nach der 1:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund II, Sportdirektor Ivica Grlic. Nach über zehn Jahren im Amt trat der populäre "Ivo" zurück. Präsident Ingo Wald nahm den Rücktritt des Sportchefs an. Am Montag wird in den MSV-Gremien weiter heiß diskutiert. Dabei ließ Wald auch seine Zukunft und auch die des Trainers offen.
Nach dem Grlic-Abgang und dem wohl nicht mehr zu vermeidbaren Aus für Trainer Schmidt wird schon über dessen Nachfolger diskutiert. Die WAZ brachte am Sonntagabend Alfred Nijhuis ins Spiel. Demnach soll zwischen dem MSV und dem ehemaligen Duisburg-Profi, der zwischen 1991 und 1997 191 Pflichtspiele für die Zebras absolvierte, schon länger Kontakt bestehen.
Der 55-jährige Niederländer relativierte am Montagmorgen gegenüber RevierSport seinen Sonntagsbesuch in der MSV-Arena. "Das war reiner Zufall, dass ich im Stadion war. Ich habe eine Einladung erhalten, weil ich für Duisburg und Dortmund einst spielte. Diese habe ich dann wahrgenommen", erklärt der 55-Jährige.
Ich bin kein Trainer. Ich fühle mich im operativen Geschäft viel wohler. Ich bin zufrieden und glücklich, wie es bei Heracles Almelo läuft.
Alfred Nijhuis über die Gerüchte zu seiner Person
Und wie sieht's mit einem Job beim MSV als Trainer oder Sportdirektor aus? "Ich erfahre jetzt von ihnen, dass Grlic nicht mehr Sportdirektor ist. Das wusste ich bis Montagmorgen nicht. Da sehen sie wie intensiv ich mich mit dem MSV beschäftige (lacht). Im Ernst: Ich schaue mir die Tabelle und die Ergebnisse an - mehr nicht. Ich bin da überhaupt nicht in der Materie drin", antwortet der ehemalige Bundesligaprofi.
Und auch als Trainer des MSV kommt Nijhuis, der in der Vergangenheit den SuS Stadtlohn und den SV Rödinghausen trainierte, nach eigenem Bekunden nicht infrage. "Ich bin kein Trainer. Ich fühle mich im operativen Geschäft viel wohler. Ich bin zufrieden und glücklich, wie es bei Heracles Almelo läuft", antwortet der Chefscout des niederländischen Erstligisten. Bei Heracles Almelo ist Alfred Nijhuis noch bis zum Sommer 2025 gebunden.
Auch wenn Nijhuis beim MSV nicht anheuern wird und will, macht er seinem Ex-Verein Mut für den Abstiegskampf in der 3. Liga. Nijhuis: "Ich finde die Mannschaft an sich nicht schlecht. Ich habe am Sonntag einen richtig guten Tobias Fleckstein, Niclas Stierlin und zwei starke Eigengewächse mit Julian Hettwer und allen voran Caspar Jander gesehen. Das hat mir gefallen. Manchmal hat man solche Phasen, in denen es nicht läuft. Die Saison ist noch lang und der MSV hat alles in den eigenen Händen. Ich drücke Duisburg jedenfalls fest die Daumen."