In der 3. Liga ist es nicht immer leicht, finanziell über die Runden zu kommen. Oftmals wurden Reformen gefordert, passiert ist eher wenig. Nun musste erneut ein Klub Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen.
In den letzten Jahren mussten schon der 1. FC Kaiserslautern, der KFC Uerdingen oder RW Erfurt einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren stellen. Nun hat es Türkgücü München erwischt.
Der Vorjahres-Aufsteiger musste die bittere Nachricht am Montag verkünden. In der Mitteilung des Klubs heißt es: Die Türkgücü München Fußball GmbH & Co. KGaA hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Im Zuge des Prozesses der Nachlizenzierung der Türkgücü München Fußball GmbH & Co. KGaA für die 3. Liga wurde ein für die weitere Planung der Spielzeit 2021/22 erforderlicher Finanzbedarf festgestellt, der durch Gesellschaftermittel hätte ausgeglichen werden sollen. Nachdem zunächst zugesagte Gesellschaftermittel nicht flossen, wurde der Schritt des Antrages auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens unumgänglich.
„Bis zum Tag der Antragsstellung haben wir alles in unserer Macht Stehende versucht, um diesen Schritt noch abzuwenden“, erklärt Geschäftsführer Max Kothny. „Auch wenn das leider nicht gelungen ist, so gilt es jetzt, die Situation nicht als Ende, sondern als Chance zu sehen. Wir haben nun die Möglichkeit, uns ohne Belastungen aus der Vergangenheit und mithilfe von möglichen neuen, starken Förderern neu auszurichten.“
Konsequenz des Antrags - dem Verein werden wohl neun Punkte abgezogen, so sieht es die Spielordnung vor. Bedeutet: Türkgücü würde auf elf Zähler fallen, der Abstand ans rettende Ufer würde dann elf Punkte betragen. Kaum aufzuholen in dieser Liga, unter anderem der MSV, der ebenfalls im Abstiegskampf steckt, würde davon profitieren.
Der Türkgücü München e.V. ist durch den Insolvenzantrag nicht betroffen.