Dieser Sieg war so wichtig für den MSV. Mit einem starken Auftritt beim SV Wehen Wiesbaden und dank des umjubelten Treffers von Aziz Bouhaddouz kletterten die Zebras wieder über den Strich und liegen nun einen Punkt vor der Abstiegszone der 3. Liga.
Der MSV Duisburg hatte nach der 0:5-Klatsche gegen Magdeburg sämtliche Tugenden vermissen lassen, die man im Abstiegskampf der 3. Liga braucht. Hagen Schmidt reagierte auf das Debakel und nahm gleich fünf personelle Veränderungen - größtenteils in der Defensive - vor. Neben Jo Coppens, der den rotgesperrten Leo Weinkauf zwischen den Pfosten vertrat, rotierte der Trainer Stefan Velkov (erster Startelfeinsatz seit dem 6. November), Niko Bretschneider, Marvin Bakalorz und Kolja Pusch für Oliver Steurer, Leroy Kwadwo, Niclas Stierlin und Marlon Frey in die Startelf.
Die Gastgeber erwischten auf zunehmend rutschigem Geläuf den besseren Start. Wiesbadens groß gewachsener Stürmer Gustaf Nilsson scheiterte schon nach sieben Minuten aus spitzem Winkel am insgesamt sicher wirkenden Coppens. Danach fanden die Zebras gegen das Team von Markus Kauczinski besser in die Partie. John Yeboah zwang Wehen-Keeper Florian Stritzel mit einem wuchtigen Distanzschuss zu einer sehenswerten Parade (23.). 1000 Zuschauer durften in der Brita-Arena dabei sein, einige wenige Duisburg Anhänger pushten ihren MSV bei überschaubarem Niveau auf dem Rasen nach vorne. Mehr passierte nicht in einem ereignisarmen und ausgeglichenen ersten Durchgang.
MSV: Coppens; Feltscher, Knoll, Velkov, Bretschneider, Bakalorz, Pusch (80. Stierlin), Yeboah (86. Ajani), Stoppelkamp, Ademi, Bouhaddouz (90. Hettwer).
Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer
Zuschauer: 1000
Gelbe Karten: Feltscher (11.), Pusch (66.), Gürleyen (68.), Farouk (78.), Bouhaddouz (90.), Mrowca (90.).
Tor: 0:1 Bouhaddouz (62.)
Und es ging zunächst zerfahren weiter. Nach 55 Minuten kamen die Hausherren plötzlich ins Rollen. Nilsson hatte innerhalb weniger Sekunden die Führung gleich doppelt auf dem Fuß. Erst vereitelte Rolf Feltscher mit einer starken Rettungstat auf der Linie, nachdem Coppens schon geschlagen war. Dann parierte der Belgier überragend aus kurzer Distanz gegen den auffälligen Stürmer der Wiesbadener, die fortan weiter Druck machten.
Das Tor machten allerdings die Duisburger mitten in der Drangphase des Gegners, mit dem ersten Angriff in der zweiten Halbzeit. Orhan Ademi und Yeboah leiteten den Spielzug stark ein. Feltscher flankte von rechts auf Aziz Bouhaddouz, der die Kugel per Kopf mehr oder weniger gemeinsam mit SVW-Kapitän Sascha Mockenhaupt über die Linie drückte (62.). Kauczinksi brachte danach mit Petar Sliskovic einen ehemaligen Duisburger. Wirkung zeigte der Wechsel nicht. Stattdessen ließen die Zebras die Chance aufs schnelle 2:0 liegen. Bis auf den ungenauen Abschluss von Yeboah setzte die Schmidt-Elf einen blitzsauberen Konter.
Noch größer war die Gelegenheit, die Führung auszubauen nach einem Foul im Strafraum von Ahmet Gürleyen gegen Yeboah. Schiedsrichter Patrick Hanslbauer entschied auf Elfmeter. Bouhaddouz trat selbstsicher an und jagte den Ball kläglich rechts vorbei (76.). Den harmlosen Gastgebern fehlten danach die Ideen, Duisburg rettete den knappen Vorsprung über die Zeit und sprang durch den so wichtigen Dreier auf Platz 15. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nun einen Zähler. Für den MSV geht es am Mittwochabend (19 Uhr) mit dem Nachholspiel gegen den VfL Osnabrück weiter.