Fünf Gegentore gegen den 1. FC Magdeburg. Als wäre die Eiseskälte nicht genug gewesen, sahen die 750 anwesenden Zuschauer in der Schauinsland-Reisen-Arena einen brutal schlechten Auftritt ihres MSV Duisburg, der nach der höchsten Niederlage vor heimischem Publikum in der laufenden Saison immer tiefer in den Abstiegskampf rutscht.
Zwar beträgt der Abstand zum rettenden Ufer weiterhin nur zwei Zähler und sicher kann man auch gegen den souveränen Tabellenführer der 3. Liga verlieren. Die Art und Weise allerdings sollte zu bedenken geben.
Als MSV-Trainer Hagen Schmidt nach Abpfiff wie üblich zum TV-Interview bei Magenta Sport gebeten wurde, nahm alles zunächst seinen gewohnten Lauf mit Blick auf die knallharte Analyse. „Wie wir das Spiel verloren haben, ist nicht in Ordnung. Wir sind überhaupt nicht in die Partie und die Zweikämpfe gekommen. Es war wie das Kaninchen vor der Schlange. Wir haben uns von der ersten Minute an ergeben. Dabei war es nicht entscheidend, ob wir ein Mann mehr oder weniger waren. Es gab keinen Unterschied in puncto Bereitschaft, Draufgehen und Mut“, sagte Schmidt. Dann unterbrach ihn Reporter Thomas Wagner mit seiner zweiten Frage und konfrontierte den Trainer mit dem Wort „Bankrotterklärung“.
Schmidt entgegnete: „Das war keine Bankrotterklärung. Das ist dummes Gequatsche. Es war einfach von vorne bis hinten eine schlechte Leistung, begünstigt durch die Rote Karte. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Auf Wiedersehen“, ärgerte sich der 51-Jährige und flüchtete Richtung Kabine. Die Pleite hat dem Coach, der in zehn Spielen seine sechste Niederlage erlebte, ordentlich zugesetzt.
Ein ähnliches Fazit zog Schmidt weniger beruhigt auch einige Minuten später auf der Pressekonferenz. „Das war eine ordentliche Klatsche. Wir haben nur zwei Tage, um sie zu verdauen. Wir sind nach wie vor tief im Abstiegskampf. So eine Leistung darf man sich nicht erlauben. Dafür kann man sich zunächst nur mit Worten entschuldigen. Am Samstag müssen wir auf dem Platz Antworten liefern“, forderte Schmidt, dem mit seinem Team beim SV Wehen Wiesbaden am Samstag (14 Uhr) die nächste schwere Aufgabe bevorsteht. Die Luft beim MSV Duisburg wird immer dünner - und die Stimmung immer angespannter.