Die ersten Erfahrungen in der 3. Liga liefen für Richmond Tachie von der U23 Borussia Dortmunds nicht optimal. Der Angreifer war im fortgeschrittenen Sommer 2019 von der Reserve des VfL Wolfsburg zu Viktoria Köln gewechselt und hatte folglich die Vorbereitung bei den Domstädtern komplett verpasst.
Dies führte dazu, dass der schnelle Offensivmann in seinem ersten Drittliga-Jahr auf ganze fünf Einsätze (ein Tor) kam. Der Transfer zum BVB II ein Jahr später erwies sich hingegen als goldrichtig. Die Geschichte des Aufstiegs aus der Regionalliga West nach einer Wahnsinns-Saison in die dritthöchste deutsche Spielklasse ist hinlänglich bekannt. Mit 21 Scorerpunkten war Tachie maßgeblich am Meisterstück des Teams von Trainer Enrico Maaßen beteiligt.
Gegenwärtig hat der BVB in Liga drei zwölf Spiele gemacht und befindet sich mit 20 Punkten hinter dem 1. FC Magdeburg bereits wieder weit oben in der Tabelle hin auf dem zweiten Rang. Für Tachie (drei Tore, vier Assists) ist dies keine Sensation, wie die Nummer elf der Schwarz-Gelben jüngst in einem Interview mit dem Online-Portal 'fussball.de' unterstreicht.
Erfolg nach dem Aufstieg ist keine Überraschung
Der eigenen Stärken sei sich der BVB daher von Anfang an bewusst gewesen. Mit "fußballerisch gut ausgebildeten Jungs" sei der Erfolg auch auf dem Neuland 3. Liga möglich. "Da wir die Mischung mit der richtigen Mentalität finden und uns auch in umkämpften Partien körperlich behaupten können, sind wir eine außergewöhnliche U23", ergänzt der 22-Jährige weiter.
Ausschließen sollte man im Fußball nichts. Wir konzentrieren uns aber allein darauf, jedes Spiel so gut wie möglich zu bestreiten. Viel weiter als bis zur nächsten Aufgabe geht unser Blick nicht
Richmond Tachie
Nach den bislang absolvierten Spielen ist eine erste Standortbestimmung indes möglich. Tachie geht sogar soweit, dass er auch einen Meister-Titel nicht für unmöglich hält. "Ausschließen sollte man im Fußball nichts. Wir konzentrieren uns aber allein darauf, jedes Spiel so gut wie möglich zu bestreiten. Viel weiter als bis zur nächsten Aufgabe geht unser Blick nicht", erklärt der wendige Stürmer.
Tachie bleibt geerdet
Die Wertschätzung für die Konkurrenz ist bei Tachie allerdings auch gegeben, sodass er die nötige Demut nicht verliert. In der 3. Liga seien "die Mannschaften wahnsinnig eng beieinander". "Dass da sogar mal der Tabellenletzte gegen den Spitzenreiter gewinnt, ist nicht so überraschend, wie es vielleicht in anderen Spielklassen der Fall wäre", führt der gebürtige Berliner aus.
Der Schönheitspreis werde für den Erfolg deshalb gerne auch mal hinten angestellt. "Wir wollen uns von unserer Defensivreihe aus nach vorne kombinieren. Sollte das nicht möglich sein, sind wir uns auch nicht zu schade, einen langen Ball zu spielen", versichert Tachie.