Nach einer 0:1-Niederlage im Heimspiel gegen Dynamo Dresden war es im vergangenen Februar beim 1. FC Magdeburg geschehen: Thomas Hoßmang nahm nach einer anhaltenden Negativ-Serie selbst seinen Hut beim kriselnden Drittligisten und schaffte somit Platz für einen neuen Impuls auf der Trainer-Position. Zu dieser Zeit stand der FCM nach 22 Partien auf Tabellenplatz 19. und galt zurecht als Abstiegskandidat.
Nur wenige Tage später präsentierte der Verein aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts eine neue Lösung, die sicherlich dem einen oder anderen im ersten Moment nicht einleuchtete. Christian Titz sollte in Magdeburg die Wende schaffen. Ein Trainer, der in der vorherigen Saison das Aufstiegsziel mit Rot-Weiss Essen in der Regionalliga West verpasste und zuvor bereits mit dem Hamburger SV in die 2. Liga abgestiegen war.
Titz, dessen Cheftrainer-Vita bis dato zudem unter anderem Engagements beim SCB Viktoria Köln und dem FC 08 Homburg aufwies, sollte seine Kritiker künftig Lügen strafen. Jedoch ließ der Erfolg in Magdeburg zu Anfang noch auf sich warten.
Drei Niederlagen zum Auftakt
In seiner neuen Rolle benötigte der gebürtige Mannheimer durchaus Eingewöhnungszeit, was die Ergebnisse der ersten drei Partien untermauern. Nach einer knappen Auftakt-Niederlage bei Türkgücü München (1:2) verlor der FCM zuhause mit 0:4 gegen den SC Verl. Die dritte Pleite in Folge kassierten Titz und Co. daraufhin beim SV Wehen Wiesbaden (0:1).
Doch bereits in Wiesbaden zeigte die Mannschaft gute Ansätze. Die Handschrift von Titz war binnen weniger Wochen zu erkennen. Vor allem, weil er seinem Team eine gewissenhaftere Arbeit gegen den Ball und im Umschaltspiel einbläute.
Wenige Tage später folgte die Belohnung für eine bereits starke Leistung in Hessen. Mit 4:2 setzte sich Magdeburg bei der Viktoria durch und startete fortan eine Serie mit hoher Punkte-Ausbeute. Unter anderem schlug die Titz-Elf auch den letztendlichen Aufsteiger Hansa Rostock (2:0). Nach einer Serie des Erfolgs über neun Runden machte der FCM am 35. Spieltag mit einem 3:0-Auswärtssieg beim 1. FC Saarbrücken den Klassenerhalt perfekt. Am Saisonende standen für Titz in 16 Spielen 30 Punkte zu Buche, die Magdeburg am Ende einen souveränen Liga-Verbleib bescherten.
Atik sinnbildlich für den Aufschwung
Dass unter Titz jeder Spieler in gewisser Weise eine neue Chance bekam, ist sinnbildlich an Magdeburgs Offensivmann Baris Atik festzumachen. Dieser war erst im vergangenen Januar zum FCM gekommen, nachdem er zuvor ein halbes Jahr vereinslos gewesen war.
Noch unter Hoßmang hatte der Angreifer kein Spiel absolvieren können, da er in dieser Zeit an einem Muskelfaserriss laborierte. In 15 Spielen unter Titz erzielte Atik seit dem Sieg in Köln insgesamt sieben Tore und lieferte acht Assists für seine Teamkollegen. Der wendige Angreifer war somit eine der tragenden Figuren zum Erreichen des Klassenerhalts, der am Ende höchstwahrscheinlich zum großen Teil aber an Erfolgs-Coach Titz festgemacht wird.