75 Minuten waren gespielt. Kurz hinter der Mittellinie ging Kevin Großkreutz in den Zweikampf gegen den vorandribbelnden Tarsis Bonga. Der Weltmeister zog dabei leicht am Trikot des ehemaligen U23-Spielers der Düsseldorfer Fortuna und brachte diesen zu Fall. Schiedsrichter Jonas Weickenmeier, ohnehin durch zwei strittige Elfmeter-Entscheidung aufgefallen, pfiff sofort und stellte den Starspieler der Uerdinger vom Platz.
Eine Entscheidung, die KFC-Teamchef Stefan Reisinger überhaupt nicht nachvollziehen konnte: „Wegen so eines Fouls, wo es über 90 Minuten zur Sache geht. Da muss ich als Schiedsrichter Fingerspitzengefühl haben. Es war kein böses Foul, sondern ein ganz normaler Zweikampf.“
Hämische Großkreutz-Reaktion auf Platzverweis
Großkreutz selbst richtete seinen Ärger gegen den Linienrichter Timo Wlodarczak. Dieser hatte nur neun Minuten vorher dafür gesorgt, dass der Dortmunder Junge wegen Meckerns die erste Gelbe Karte des Tages sah. Nach dem Platzverweis stürmte Großkreutz auf den Assistenten zu, wollte ihm hämisch die Hand reichen. Dieser reagierte jedoch gar nicht erst und notierte sich den Feldverweis und vielleicht noch etwas mehr. Für diese Provokation könnte Großkreutz noch mehr Ärger bekommen, je nachdem, was das Schiedsrichtergespann im Spielbericht festhielt.
Mit dem Ergebnis selbst konnte Reisinger am Ende jedoch leben: „Im Großen und Ganzen geht das in Ordnung. Auch in Unterzahl haben die Jungs alles reingeschmissen. Wenn wir da abgezockt sind, Gewinnen wir und fahren noch glücklicher nachhause.“ Chemnitz sei schließlich auch ein schwieriges Pflaster: „Man muss hier erst einmal bestehen. Umsonst wurden hier auch nicht Duisburg und Kaiserslautern geschlagen. Nächste Woche wollen wir zuhause unsere Serie halten.“
Dann geht es gegen den FC Hansa Rostock. Allerdings ohne den gesperrten Großkreutz.