Doch nicht nur in der Offensive ist der ehemalige Bundesligaspieler nach wie vor ein ganz wichtiger Faktor. Auffällig war vor allem, dass Stoppelkamp gegen die Roten Teufel nicht nur unheimlich viel gelaufen ist und zu vielen Spurts ansetzte. Er arbeitete auch viel mit nach hinten und warf sich in nahezu jeden Ball rein. Eine Einstellung, die nicht nur beim Publikum gut ankommt, aber vor allem beim Pokalaus in Velbert bei einigen Akteuren nicht zu sehen war.
Ohnehin war die Gefühlswelt am Freitag schon wieder eine völlig andere, als noch vor einer Woche. Damals standen die Zebras wie ein Häufchen Elend vor der Gästekurve und mussten sich für einen katastrophalen Auftritt entschuldigen. Beim Oberligisten war Stoppelkamp allerdings nicht mit von der Partie, am Freitag ging der Routinier aber wieder in gewohnter Manier voran. Mit heiserer Stimme stand er nach dem Heimsieg der anwesenden Presse Rede und Antwort.
"Man hat gesehen, wo es hingehen könnte"
Nach dem rund zehntätigen „Hänger“ hob Duisburgs Nummer zehn die spielerische Kontrolle hervor. „Wir haben ein völlig anderes Gesicht gezeigt. Das Spiel war ein Stück weit richtungsweisend, um zu sehen wo es hingehen könnte“, analysierte er. Zuletzt machten sich die Zebras oft selbst das Leben schwer, ein klares Anzeichen für die teils fehlende Erfahrung im jungen MSV-Kader. „Die Delle“, meinte Stoppelkamp, „kann jeder Mannschaft passieren. Das sieht man auch bei Bayern München“, auch wenn die Meidericher zwei Ligen tiefer unterwegs sind als der Rekordmeister.
Die Wiedergutmachung ist also gelungen. Die Zebras scheinen aus den Rückschlägen gelernt zu haben. Mit der Form aus den ersten neun Partien und dem Auftritt gegen den FCK wird der MSV Duisburg nur schwer zu schlagen sein. Doch die Lieberknecht-Elf muss zusehen, in Zukunft eben diese nötige Konstanz an den Tag zu legen, um sich dauerhaft im Spitzentrio der 3. Liga festzusetzen. Denn gerade in der dritthöchsten deutschen Spielklasse kann jede kleine Schwächephase bitter böse bestraft werden.